
Kata Tüttő wird sich die Amtszeit mit dem spanischen Konservativen Moreno Bonilla teilen.
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Ungarin zur Präsidentin des Ausschusses der Regionen gewählt
Mit ihrer Wahl an die Spitze des Europäischen Ausschusses der Regionen (AdR) zu Beginn der Amtszeit 2025–2030 wird die ungarische Sozialistin Kata Tüttő in den kommenden zweieinhalb Jahren die zentrale Stimme der Regionen und Städte in der Europäischen Union sein. Juan Manuel Moreno Bonilla, Präsident der spanischen Region Andalusien (EPP/ES), wird als Erster Vizepräsident Teil der neuen AdR-Führung.
Im Rahmen einer Vereinbarung wird die Präsidentschaft zur Hälfte der Amtszeit vom sozialdemokratischen PES zur konservativen EVP übergehen, sodass Moreno Bonilla voraussichtlich Kata Tüttő als Präsidentin ablösen wird.
Stärkung der lokalen Demokratie, Klima-, Kohäsions- und Wohnungspolitik als Ziele
In ihrer Antrittsrede vor den AdR-Mitgliedern am 20. Februar kündigte Präsidentin Tüttő an, sich insbesondere auf die Stärkung der lokalen Demokratie, Klima-, Kohäsions- und Wohnungspolitik zu konzentrieren. Zudem wolle sie sicherstellen, dass Städte und Regionen eine zentrale Rolle bei der Gestaltung der Zukunft der EU spielen.
Im Rahmen der Sitzung wurden auch neue Vorsitzende und stellvertretende Vorsitzende der sechs politischen Kommissionen sowie der Kommission für Finanz- und Verwaltungsangelegenheiten des Ausschusses gewählt.
Kata Tüttő in ihrer Antrittsrede: „Ich bin zutiefst geehrt durch die parteiübergreifende Unterstützung für meine Wahl. Die Stärke der EU liegt darin, in der lokalen Realität verwurzelt zu sein. Wenn Europa diese Verbindung verliert, wenn sich die Menschen nicht mehr mit den Entscheidungen identifizieren können, werden wir schwächer. Wir im Europäischen Ausschuss der Regionen sind die Brücke zwischen der europäischen Politik und den lokalen Gegebenheiten. Wir machen komplexe Politik greifbar, bringen gesunden Menschenverstand und lokale Innovationen in die Entscheidungsprozesse der EU ein.
Wir sind ein Team, das sich den Herausforderungen vor Ort stellt, das vernetzt ist, Erfahrungen austauscht und mit Abstand auf die eigenen Probleme blickt, um zu erkennen, ob sie lokaler oder systemischer Natur sind. Auf diese Weise stärken wir das Fundament unseres Europas und agieren als Stabilisatoren in unsicheren Zeiten.
Es ist unsere Pflicht als lokale und regionale Führungskräfte, die Optimisten Europas zu sein. Wir müssen Energie in die Verbindungen zwischen Städten und Regionen investieren, den direkten Kontakt zu den Menschen halten und auf dem Vertrauen aufbauen, das uns entgegengebracht wird – um so unsere gemeinsame Zukunft positiv zu gestalten.“
Zur Person
Kata Tüttő ist eine ungarische Politikerin, Ökonomin und Verwaltungsfachfrau mit über zwei Jahrzehnten Erfahrung in der Kommunalpolitik, europäischen Gesetzgebung und nachhaltigen Stadtentwicklung.
Vor ihrer Wahl zur AdR-Präsidentin war Kata Tüttő von 2019 bis 2024 stellvertretende Bürgermeisterin von Budapest und verantwortete die Bereiche Klimaanpassung, Abfall- und Wassermanagement, öffentlicher Verkehr sowie städtische Versorgungsbetriebe. In dieser Zeit spielte sie eine Schlüsselrolle bei der Förderung einer nachhaltigeren und widerstandsfähigeren Stadt, indem sie sich für grüne Investitionen und eine inklusive Stadtentwicklung einsetzte. Derzeit ist sie Vorsitzende der Budapester Wasserwerke und der Budapester Abwasserbetriebe.
Als langjährige Verfechterin des Klimaschutzes war Tüttő Vorsitzende der AdR-Kommission für Umwelt, Klimawandel und Energie (ENVE) und Berichterstatterin für zentrale Initiativen wie den Europäischen Grünen Deal, das Bündnis der Bürgermeister für Klima und Energie, Klimagerechtigkeit und Gleichstellung der Geschlechter sowie die Kreislaufwirtschaft. Sie vertrat den AdR auf globalen Klimagipfeln, darunter COP27 und COP28.
Seit 2022 ist sie zudem Mitglied der Präsidentschaft der Partei der Europäischen Sozialisten (PES) und Vorstandsmitglied der Progressiven Allianz.