Bürgermeister Peter Eisenschenk, René Neuhold (Gärtnerei Neuhold), Stadtgärtner Mario Jaglarz und Christoph Ertl
Bei den neu gesetzten Bäumen in der Karlsgasse kommt das in Tulln entwickelte Agrobiogel zum Einsatz. Mittels digitaler Sensoren wird evaluiert, inwieweit das feuchtigkeitsspeichernde Gel die Gesundheit der Bäume angesichts zunehmender Trockenperioden optimiert. Bei der Pflanzung: Bürgermeister Peter Eisenschenk, René Neuhold (Gärtnerei Neuhold), Stadtgärtner Mario Jaglarz und Christoph Ertl (Agrobiogel).
© Stadtgemeinde Tulln

Grünraum

Tulln stattet Jungbäume mit wasserspeicherndem Gel aus

7. Dezember 2023
Die Tullner Stadtgärtnerinnen und -gärtner pflanzen jedes Jahr rund 200 neue Bäume. In einem Pilotversuch wird nun bei einzelnen Exemplaren im Au- und Stadtgebiet das am Campus Tulln Technopol Tulln entwickelte Agrobiogel in den Untergrund eingearbeitet, das Wasser nachhaltig speichert. Mit Feuchtigkeitssensoren wird digital evaluiert, inwieweit das Hydrogel den Bäumen das Leben angesichts der zunehmenden Trockenperioden erleichtert.

Das am Campus Tulln beheimatete Unternehmen Agrobiogel hat ein weltweit einzigartiges, rein ökologisches Gel aus Holzfasern entwickelt, das Wasser speichert und langsam wieder abgibt. Dadurch kann es Pflanzen über lange Dürreperioden retten bzw. die Bewässerung optimieren.

In Kooperation mit den Stadtgärtnerinnen und -gärtnern wurde nun ein Pilotversuch gestartet: An einigen Standorten neu gepflanzter Bäume im Au- und Stadtgebiet wurde das Hydrogel in den Untergrund eingearbeitet – und zum Vergleich an einigen Standorten nicht.

Mittels digitaler Feuchtigkeitssensoren wird zwei Jahre lang evaluiert, ob das Hydrogel den Bäumen das Leben in trockenerem Klima erleichtern bzw. die notwendige Bewässerung von Stadtbäumen reduzieren kann.

Feuchtigkeitssensoren für jeden Baum

Die Stadtgärtner Tullns achten bei den jährlich rund 200 Neupflanzungen besonders auf die richtige Auswahl für den jeweiligen Standort sowie die sich generell verändernden Witterungsverhältnisse. Seit zwei Jahren kommen digitale Sensoren zum Einsatz, die Echtzeitdaten über die Bodenfeuchtigkeit, -leitfähigkeit und -temperatur direkt bei den einzelnen Jungbäumen messen und übermitteln.

Wird der Mindest-Feuchtigkeitswert unterschritten, werden die Stadtgärtner benachrichtigt und können den Baum zeitnah gießen. Künftig sollen neue Grünanlagen zusätzlich mit einem smarten Bewässerungssystem ausgestattet werden, das sich ab einem vorgegebenen Feuchtigkeitswert selbst ein- und wieder ausschaltet.

Ein Pilotversuch dazu läuft derzeit beim Kirchenplatz in Langenlebarn und auch am Nibelungenplatz soll dieses System zum Einsatz kommen.