Thermographie
Mit Hilfe der Thermographie lässt sich erkennen, wo ein Haus Wärme abgibt.
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Salzburg

„Thermographie-Aktion“ für e5-Gemeinden

21. Februar 2022
Klimawandel und stark steigende Energiepreise sind überzeugende Argumente, keine Wärme beim Fenster hinaus zu verheizen. Das Land Salzburg stellt interessierten Gemeinden einen „Wärmeverlust-Detektiv“ zur Seite. So lassen sich Schwachpunkte aufspüren, Energieverluste vermeiden und wertvolle Ressourcen einsparen.

Benjamin Zauner ist als einer der Detektive frühmorgens im Einsatz und führt jährlich mehr als 100 Wärmebildmessungen in der Dämmerung durch: „Die Schwachstellen eines Gebäudes sind mit Thermografie auch für Nicht-Experten zu erkennen. Für Eigentümer wird der Nutzen sichtbar, wenn sie Geld für Verbesserungen in die Hand nehmen“, so Zauner. Viele Kunden interessiert bei der Thermographie auch der Vergleich: „Das Bild vom Gebäude nach der Sanierung ist ein deutlich anderes als vorher.“

Probleme erkannt und behoben

In der e5-Gemeinde St. Koloman wurden drei Einfamilienhäuser unter die thermische Lupe genommen, darunter das Wohn- und Bürogebäude von Rupert Struber: „Wir haben bereits einen Zubau errichtet. Nun denken wir an die Verbesserung des alten Bauteils. Die Thermografie zeigt uns die wesentlichen Schwachpunkte auf. Jetzt kann ich die Sanierung gezielt planen“, sagt der Hausbesitzer.

Gemeinden unter der Infrarot-Lupe

Die jährliche Thermografie-Aktion ist ein wichtiger Klimaschutz-Baustein im Salzburger Landes-Programm für energieeffiziente Gemeinden (e5-Programm). Das Salzburger Institut für Raumordnung (SIR) berät im Auftrag des Landes die aktuell 38 energieeffizienten Gemeinden.

St. Kolomans Bürgermeister Herbert Walkner ist überzeugt: „Als e5-Gemeinde wollen wir unsere Bürgerinnen und Bürger beim Weg zur Energieeinsparung unterstützen. Die Thermografie-Aktion bewerben wir jährlich über unsere Gemeindezeitung. Für umgesetzte Maßnahmen gibt es eine eigene kommunale Förderung.“

80 Gebäude im Visier

„24 Salzburger Gemeinden sind heuer an dieser Aktion des e5-Programms beteiligt, auch aus den Klima- und Energiemodellregionen im Salzburger Seenland und im Saalachtal. Mehr als 80 Gebäude werden bis Ende Februar genauer unter die Lupe genommen“, informiert Manfred Koblmüller vom durchführenden Salzburger Institut für Raumordnung SIR.

Eingespart: 130.000 Liter Heizöl pro Jahr

In Kooperation mit der Energieberatung Salzburg folgen nach den Bildaufnahmen gezielte Beratungen – kostenlos und produktneutral.

Die Kosten für die Hausbesitzer belaufen sich, je nach Gemeindeförderung, gerade einmal auf 99 bis 155 Euro für die Thermografie, die Langzeitersparnis liegt wesentlich höher. „Gerechnet wird mit einem Einsparpotenzial von jährlich 1,3 Millionen Kilowattstunden Heizenergie, das entspricht 130.000 Litern Heizöl. Den größten Beitrag zum Klimaschutz leisten wir, wenn wir unnötigen Energieverbrauch vermeiden“, so Landeshauptmann-Stellvertreter Heinrich Schellhorn.