FLGÖ-Fachtagung
Die „Österreichische Energiewende durch das ,EAG (Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz)‘ und seine Auswirkungen“: Darüber diskutierten die leitenden Amtsleiter Österreichs mit Matthias Zawichowski, Eva Dvorak, Gemeindebund-Vizepräsident Hans Hingsamer und FLGÖ-Obmann Franz Haugensteiner. In der Mitte Moderator Thomas Hofer.
© Jürg Christandl

Teil der Energiewende werden

Um die Klimaziele zu erreichen, werden wir die Gemeinde brauchen!“ Das sagte Hans Hingsamer, Vizepräsident des Österreichischen Gemeindebundes, bei der Podiumsdiskussion der Tagung des Fachverbandes der leitenden Gemeindebediensteten (FLGÖ). Eine wichtige Rolle, so Hingsamer, haben die Gemeinden bei der Bewusstseinsbildung. „Und hier brauchen wir nicht nur die Politik, sondern auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Verwaltung.“

Dem stimmte auch FLGÖ-Bundesobmann Franz Haugensteiner zu: „Aufgabe der Politik ist es, die Rahmenbedingungen zu schaffen, die Verwaltung ist dann für die Umsetzung zuständig. Wenn alle an einem Strang ziehen, wird es tolle Projekte geben.“

Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand das Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG). Dieses gibt auch Gemeinden die Möglichkeit, Energiegemeinschaften zu gründen. FLGÖ-Chef Haugensteiner: „Das EAG ist die Grundlage für eine erfolgreiche Energiewende in Österreich. Und die Energiewende ist wiederum Grundlage für Klimaschutz.“

Eine Energiegemeinschaft ermöglicht es, alle lokalen Energieressourcen zu nutzen und diese untereinander zu handeln. „Mit einer Energiegemeinschaft können alle Menschen Teil der Energiewende werden!“, sagte Eva Dvorak, Leiterin der neu gegründeten Koordinationsstelle für Energiegemeinschaften. Die Erzielung von Gewinn ist allerdings nicht der Zweck einer Energiegemeinschaft, stellte Dvorak klar. Neben den ökologischen Vorteilen hat die Teilnahme an einer Energiegemeinschaft auch sozialgemeinschaftliche und wirtschaftliche Vorteile. „Vielseitige Beteiligungen stärken den Zusammenhalt und das Verständnis für die Energiewende“, so Dvorak.

„Wichtig ist, dass die Partner einander gut kennen und Vertrauen zueinander haben, damit Verständnis da ist, wenn anfangs Fehler passieren“, meinte Matthias Zawichowski. Geschäftsführer der im-plan-tat Raumplanungs-GmbH.

Gemeindebund-Vizepräsident Hingsamer stellte klar, dass auch die Energiewende Infrastruktur braucht. „Beim Bau von großen Stromleitungen gibt es immer wieder Widerstände in der Bevölkerung. Auch Windkraftanlagen sind oft umstritten. Bei PV-Anlagen ist das einfacher, aber je mehr gebaut werden, desto größer wird die Ablehnung sein. Darauf muss man vorbereitet sein.“