Hans Braun
Hans Braun: „Wie wollen sie denn in Zukunft Leute finden, die sich für so wenig Geld diesen Fulltime-Job antun? Der Idealismus ist meist dann weg, wenn jemand mit seinem Privatvermögen haftet.“

Sicherheit muss auch für Mandatare und ihre Mitarbeiter möglich sein!

Die Gemeinden sorgen für die Sicherheit ihrer Bürgerinnen und Bürger, sie kümmern sich meist mit der Feuerwehr (sehr, sehr viele Gemeindemitarbeiter und -mandatare sind ja auch Mitglieder bei den Freiwilligen) aufopfernd bei Hochwasser, bei Vermurungen oder wenn Stürme Bäume umlegen und Straßen blockieren. Wenn es mit den Mitteln der Gemeinde nicht geht, dann wird das Bundesheer zur Hilfe gerufen. Wenn in der Gegend Einbrüche zunehmen, informieren die Ehrenamtlichen die Bevölkerung über schützende Maßnahmen, und sie sitzen oft abends in Schulungen, um auf dem neuesten Stand zu sein. 

Die Gemeindemandatarinnen und -mandatare und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter machen das Menschenmögliche, um sicheres Wandern und Entspannen in der Natur, im Wald und auf den Almen möglich zu machen. Sie kümmern sich darum, dass Panoramawege etwa durch eine Klamm oder eine andere Schönheit der Natur so sicher wie möglich sind. 

Und wie wird es gedankt? Wenn mal was passiert – und in den meisten Fällen passieren Unfälle wegen Unachtsamkeit oder völliger Selbstüberschätzung –, werden sie vor den Richter gezerrt, sie „hätten mehr machen müssen“, „die Natur  noch sicherer“ machen müssen. 

Dass Menschen vielleicht Fehler auch bei sich selbst suchen, kann man getrost ins Reich des Wunschdenkens verweisen. Aber da sich das „Suchen eines Schuldigen“, damit man ihn oder sie klagen kann, immer mehr einbürgert, werden die Gemeinden sich wohl besser darauf einstellen müssen. Mangels anderer Alternativen wird es wohl die bestmögliche Versicherung sein, die die Gemeinde für ihre Leute abschließen  wird müssen.

Das ist nicht einmal eigennützig. Wie wollen sie denn in Zukunft Leute finden, die sich für so wenig Geld diesen Fulltime-Job antun? Der Idealismus ist meist dann weg, wenn jemand mit seinem Privatvermögen haftet. 

Es wird den ­Gemeinden künftig wohl nicht viel anderes übrig bleiben, als eine Art Risikomanagement durchzuführen. Man müsste darauf achten, welche Risiken laut Rechtslage mit welchem Job verbunden sind, und dann schauen, welche Versicherung es gibt, um die eigenen Leute zu schützen. Das muss auch Sicherheit sein!