Straßenszene in San Francisco
Mit Gesichtserkennung kann die Öffentlichkeit flächendeckend überwacht werden.
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San Francisco verbietet Gesichtserkennung

15. Mai 2019
Als erste Stadt in den USA hat San Francisco den Einsatz von Gesichtserkennung durch Behörden verboten. Die Gefahr, dass solche Technologien die Bürgerrechte verletzen können, überwiege die behaupteten Vorteile bei Weitem, entschied der Stadtrat der kalifornischen Metropole. Der Einsatz von Gesichtserkennung drohe rassistische Ungerechtigkeit zu verschärfen und "bedroht unsere Möglichkeit, frei von ständiger Beobachtung durch die Regierung zu leben", heißt es in dem Beschluss.

Das Verbot ist Teil einer breiter angelegten Gesetzgebung, die die Nutzung von Überwachungstechnologien einschränken soll. Kritiker der Gesichtserkennung argumentieren, dass die Systeme einen zu starken Eingriff in die Privatsphäre bringen. Zudem drohe die Gefahr, dass Unschuldige fälschlich als Straftäter identifiziert werden könnten.

Befürworter der Technologie halten dem entgegen, Gesichtserkennung helfe der Polizei im Kampf gegen Kriminalität und schaffe mehr Sicherheit.

Die kommunale Polizei und andere städtische Behörden dürfen jetzt keinerlei Gesichtserkennungstechnologie erwerben, besitzen oder nutzen. Der Flughafen von San Francisco ist allerdings ausgenommen, weil dort, wie auf allen großen Flughäfen der USA, Bundesgesetz gilt.