Salzburger Rathaus
Wer als Bürgermeister ins Salzburger Rathaus einzieht, entscheidet sich erst am 24. März.
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Rot-rotes Duell in der Stadt Salzburg

In den 119 Salzburger Gemeinden fanden am 10. März Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen. Mit Spannung erwartet wurde vor allem das Ergebnis in der Landeshauptstadt. Dort kommt es am 24. März zu einer Stichwahl zwischen Bernhard Auinger (SPÖ), der 29,9 Prozent erreichte, und dem Kommunisten Kay-Michael Dankl (KPÖ plus), der auf 28 Prozent kam. Für den bisher amtierenden ÖVP-Bürgermeister Florian Kreibich reichte es nur für Platz drei (21 Prozent).

Bei den Gemeinderatswahlen lautete die Reihenfolge ebenfalls SPÖ vor KPÖ plus und ÖVP. Das vorläufige Endergebnis für Salzburg Stadt:

  • SPÖ: 26,2 Prozent (minus 0,9 Prozentpunkte)
  • KPÖ plus: 23,3 Prozent (plus 19,5 Prozentpunkte)
  • ÖVP: 20,3 Prozent (minus 16,5 Prozentpunkte)
  • FPÖ: 11,78 Prozent (plus 3 Prozentpunkte)
  • Grüne Bürgerliste: 11,76 Prozent (minus 2,7 Prozentpunkte)
  • Neos: 3,3 Prozent (minus 2,67 Prozentpunkte)
  • Liste SALZ: 2,6 Prozent (minus 0,1 Prozentpunkte)

Auch in 13 anderen Salzburger Gemeinden entscheidet sich erst nach einer Stichwahl am 24. März, wer Bürgermeister oder Bürgermeisterin wird.

Die ÖVP verlor 15 Bürgermeistersessel, bleibt mit vorerst 82 Ortschefs jedoch klar „Bürgermeisterpartei“. Die SPÖ bleibt beim derzeitigen Stand bei 17 Bürgermeistern.

In fünf weiteren Gemeinden (plus eine gegenüber 2019) wurden Kandidaten von Namenslisten Ortschefs oder Ortschefinnen, und zwar in Mittersill, Thomatal, Untertauern, Maria Alm und Anif.

Die FPÖ stellt nach 2019 erneut einen Bürgermeister im Land, und zwar in Unternberg (Lungau).

Das Ergebnis der Gemeinderatswahlen

  • Die ÖVP kam nach vorläufigem Ergebnis salzburgweit auf insgesamt 109.188 Stimmen, was einem Anteil von 40,63 Prozent (-6,89 Prozent) entsprich; die Volkspartei wird damit in der kommenden Periode mit 1.061 Mandaten in den Gemeindevertretungen im Bundesland Salzburg vertreten sein.
  • Zweitstärkste Kraft in den Salzburger Gemeindestuben ist weiterhin die SPÖ mit 72.510 Stimmen, was einem Anteil von 26,98 Prozent (-0,58 Prozent) entsprich; die Sozialdemokraten kommen somit auf 549 Mandate in ganz Salzburg.
  • Die FPÖ erhielt bei den Gemeindevertretungswahlen 36.582 Stimmen, was einem Anteil von 13,61 Prozent (+3,56 Prozent) entspricht und für die Freiheitlichen künftig 296 Mandate bedeutet.
  • Sonstige Listen erhielte 8,14 Prozent (+0,76 Prozent) der Stimmen und in Summe 167 Mandate.
  • Die Grünen kamen auf 16.252 Stimmen und einen Anteil von 6,05 Prozent (-1,42 Prozent); in die Gemeindevertretungen können sie damit 79 Mandatarinnen und Mandatare entsenden.
  • Die KPÖ bekam 12.299 Stimmen, das ist ein Anteil von 4,58 Prozent. Damit werden sie mit zwölf Mandaten in den Gemeinden vertreten sein.

​​​​​​​Elf Bürgermeisterinnen fix

Bereits fix ist, dass in den kommenden fünf Jahren in elf Kommunen eine Frau Gemeindeoberhaupt ist. Die meisten sind es mit fünf im Flachgau. Vier sind es im Pinzgau, je eine im Pongau und Lungau. Alle Gemeinden mit Bürgermeisterinnen im Überblick:

  • Flachgau: Anif, Bürmoos, Lamprechtshausen, Nußdorf am Haunsberg und Straßwalchen
  • Pinzgau: Bruck an der Großglocknerstraße, Hollersbach im Pinzgau, Lend und Viehhofen
  • Pongau: Radstadt
  • Lungau: Göriach

In den 14 Stichwahlen rittert noch in Forstau, Neukirchen am Großvenediger, Puch, Schleedorf, St. Johann im Pongau eine Frau um den Bürgermeistersessel. Es könnten somit erstmals 16 Bürgermeisterinnen werden.

15 Gemeindevertretungen „gedreht“

Im Vergleich zur Gemeindewahl 2019 wechselten in 15 Gemeindevertretungen die Mehrheitsverhältnisse. Die ÖVP gewann Oberalm und Ramingstein und ist jetzt dort die stärkste Kraft. In Stuhlfelden im Pinzgau erobert die FPÖ Platz eins. Annaberg-Lungötz, Lessach, Mattsee, Mühlbach am Hochkönig, Neumarkt am Wallersee, die Stadt Salzburg, Straßwalchen und Zell am See sind jetzt „rot“ und die Sonstigen Listen holten den ersten Platz in Bad Vigaun, Forstau, Hollersbach sowie Neukirchen am Großvenediger.

Sieben fixe „Bürgermeister-Wechsel“

In sieben Gemeinden kam es heute bereits zu einem Bürgermeister-Wechsel. Die ÖVP eroberte Filzmoos von der SPÖ und die FPÖ Unterberg von der ÖVP. Die SPÖ stellt neu die Bürgermeister-Sessel in Golling, Rußbach und Großarl. Alle drei Ortschefs hat die ÖVP verloren. Sonstige Listen holten den Bürgermeister in Maria Alm und in Mittersill.

Besondere Konstellationen

Eine der größten Überraschungen des Wahlabends brachten vier Ergebnisse im Lungau, Tennengau und Pongau. In Lessach holte die ÖVP den Bürgermeister, die absolute Mandatsmehrheit erreichte aber die SPÖ. In Golling, Rußbach und Großarl erreichte die ÖVP zwar die Mandatsmehrheit, die SPÖ gewann aber die drei Bürgermeistersessel.

Forstau mit höchster Wahlbeteiligung

Die Pongauer Gemeinde Forstau hatte , so wie auch bei der Gemeindewahl 2019, die höchste Wahlbeteiligung. 94,7 Prozent der Wählerinnen und Wähler gaben dort ihre Stimme ab. Die „Silbermedaille“ holte sich mit 92,8 Prozent Göriach. Krispl komplettierte die 90 Prozent Marke mit 92,6 Prozent Wahlbeteiligung.

Alles zu den Salzburger Gemeinderatswahlen auf der Website des Landes Salzburg