Ältere Menschen neben antiker Stehlampe
Bei Kaffee und Kuchen macht man sich gemeinsam ans Werk. Dabei ist das Zuschauen und Lernen entscheidend: Die Fachleute arbeiten direkt vor Ort zusammen und bieten damit Hilfe zur Selbsthilfe. Fotos: RV Salzburger Seenland

Reparieren statt wegwerfen

14. Februar 2017
… so lautet das Motto der Repair Cafés. Hier tun sich leidenschaftliche Handwerker zusammen – und solche, die es werden wollen. Gemeinsam machen sie Kaputtes wieder brauchbar.

Es gab sie bereits im Lungau, im Flachgau, im Pongau und in der Stadt Salzburg: Die Repair Cafés der Gemeindeentwicklung Salzburg erfreuen sich einer immer größeren Beliebtheit. Kein Wunder, denn die ursprünglich aus dem niederländischen Raum stammende Idee ist so einfach wie genial. Statt nicht mehr funktionstüchtige Gegenstände einfach wegzuwerfen, trifft man sich gemeinsam – und macht aus Alt wieder Neu. Mitgebracht wird zu den Repair Cafés von Möbeln und Fahrrädern über E-Geräte und Computer bis hin zu Kleidung und Spielzeug ganz Verschiedenes. Der sogenannten „Wegwerfgesellschaft“ setzt man so mit vollem Einsatz etwas entgegen.

Von den Experten lernen



Repair Cafés, auch manchmal Reparaturcafés genannt, stehen und fallen mit den Expertinnen und Experten, die sich für das Projekt Zeit nehmen: Unter anderem gebraucht und gesucht werden für die Treffen Elektriker, Näherinnen, Holzfachleute, Fahrrad-Bastlerinnen und Bastler und EDV-Fachleute. Bürgerinnen und Bürger, die kaputte Dinge lieber reparieren als wegwerfen, dazu aber nicht die notwendigen Fähigkeiten besitzen, können sich mittels der Initiative an die Fachmänner und –frauen wenden. So treffen sich also jene, die Reparaturen anbieten, und jene, die Reparateure suchen, zu fixen Terminen im Repair Café – und machen sich bei Kaffee und Kuchen gemeinsam ans Werk. Dabei ist das Zuschauen und Lernen entscheidend: Die Fachleute arbeiten direkt vor Ort zusammen und bieten damit Hilfe zur Selbsthilfe.

Gemeinsam für die Nachhaltigkeit



Jüngste Erfolge erzielten die Repair-Cafés in Mattsee und in Anif/Niederalm, die beide jeweils als Tagesveranstaltung im September 2016 stattfanden. Während in Anif 31 Gegenstände repariert wurden, waren es in Mattsee gar über 100. Dabei bewies das Repair Café seine Verbundenheit zu anderen sozialen und nachhaltigen Themen: In Anif/Niederalm wurden nicht nur 248,30 Euro für einen guten Zweck erreicht, sondern auch Elektroautos und Car-Sharing-Projekte präsentiert. Die Repair Cafés öffnen damit Gleichgesinnten Tür und Tor, die sich gemeinsam für nachhaltige Themen begeistern und engagieren möchten.

Bürgerinnen und Bürger, die kaputte Dinge lieber reparieren als wegwerfen, dazu aber nicht die notwendigen Fähigkeiten besitzen, können sich mittels der Initiative an die Fachmänner und –frauen wenden.