Gemeinde in Tirol mit Fluss und Alpen
Die Bevölkerungszunahme im Zentralraum, die demographische Entwicklung und die Flüchtlingsfrage machen Änderungen der bestehenden Raumplanung nötig.

Raumplanung evaluiert

28. Juli 2016
Der im Jahr 2007 beschlossene und 2011 fortgeschriebene Raumordnungsplan „ZukunftsRaums Tirol“ bietet die rechtliche Ausgangsbasis zur Umsetzung entsprechender Prozesse und Maßnahmen. Um den geänderten Rahmenbedingungen gerecht zu werden, hat die Tiroler Landesregierung nun eine Evaluierung und zeitgemäße Weiterentwicklung unter dem Titel „LebensRaum Tirol – Agenda 2030“ beschlossen.

Landesrat Johannes Tratter meint, dass aufgrund konkreter Entwicklungen - beispielsweise die Bevölkerungszunahme im Zentralraum, Flüchtlingsfrage oder Integration betreffend - Anpassungen notwendig des bestehenden Konzepts notwendig waren. „Diese Aspekte berücksichtigt der ‚LebensRaum Tirol – Agenda 2030‘ umfassend!“, so Tratter.



„Wir befinden uns in einer Zeit des gesellschaftlichen Wandels, der beinahe alle Bereiche des öffentlichen, aber auch privaten Lebens betrifft. Auch die Politik muss darauf reagieren, und an den verfügbaren Schrauben drehen, um den Herausforderungen der Zukunft zu begegnen“, betont Soziallandesrätin Christine Baur. Im Sozialbereich betreffe dies vor allem die demografischen Entwicklungen infolge der erhöhten Fluchtbewegung, aber auch die steigenden Zahlen von Mindestsicherungsbeziehern sowie die Tatsache, dass die Tirolerinnen und Tiroler immer älter werden, was gleichzeitig einen Anstieg der pflegebedürftigen Personen mit sich bringt.

Tirol im demographischen und strukturellen Wandel



Statistische Voraussagen wie z. B. die „ÖROK-Regionalprognose 2014 - Bevölkerung“ deuten auf einen strukturellen Wandel hin. Sie gehen von einer hohen Außenwanderung nach Tirol aus, was Auswirkungen auf die prognostizierte Gesamtentwicklung der Tiroler Wohnbevölkerung hat. Entsprechend wichtig sind strategische Planungen, um die Auswirkungen dieser demografischen Veränderungen besser einschätzen sowie alle damit verbundenen Chancen optimal nutzen zu können.

Diskurs auf breiter Basis



Zum Auftakt des Prozesses „LebensRaum Tirol – Agenda 2030“ werden von der Landesregierung unter Einbeziehung des Raumordnungsbeirats bereits im Vorfeld Arbeitsgespräche und Diskussionsrunden mit Interessensvertretungen und Meinungsbildern geführt.



„Im inhaltlichen Fokus stehen dabei vor allem die Leitsätze zur räumlichen Entwicklung wie Siedlungsentwicklung, Freiraum, Landschaft, Wirtschaftsstandorte sowie Verkehr und Infrastruktur“, erläutert Robert Ortner, Leiter des Sachgebietes Raumordnung.



Für die Beteiligten werden vor allem folgende Fragen thematisiert:


  • Ist der Weg der Tiroler Raumordnung bzw. anderer raumwirksamer Planungen zielführend?

  • Was kann man in der Raumordnung wie verbessern?

  • Was wünschen Sie sich von der Raumordnung, was Ihre Arbeit bzw. Ihren Alltag erleichtern würde?

  • Was planen Sie in Ihrem Arbeitsbereich mittelfristig an Neuerungen, die auch der Raumordnung zugutekommen könnten?






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Über den Sommer wird ein interner Entwurf gestaltet, der bereits die Hauptanliegen der vorangegangenen Diskussionen beinhaltet und durch Interviews ergänzt werden soll. Für Herbst ist eine breitere Reflexionsreihe geplant um zusätzliche Anregungen zu erhalten.