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Bundesweite Potenzialflächenkarte zeigt Möglichkeiten für Bodenschutz
Die erste bundesweite Potenzialflächenkarte Österreichs macht mithilfe Künstlicher Intelligenz das versteckte Potenzial brachliegender Industrie- und Gewerbestandorte auch in Niederösterreich sichtbar. Ebenso werden Widmungsreserven für potenzielle Betriebsgebiete aufgezeigt. Das Ergebnis: Österreichweit stehen 3.800 Standorte mit einer Gesamtfläche von rund 1.700 Hektar für neue und gleichzeitig bodenschonende Standortentwicklungen bereit.
„Unsere Potenzialflächenkarte dient nicht nur den Zielsetzungen der Bodenstrategie, sondern liefert auch die Basis für eine nachhaltige Standortentwicklung. Wir setzen damit einen wichtigen Impuls für den Wirtschaftsstandort Österreich und unterstützen unsere Gemeinden und Unternehmen“, sagt Umweltminister Norbert Totschnig. Und weiter: „Unser Ziel im Sinne des Umweltschutzes muss sein, dort, wo es sinnvoll möglich ist, bereits versiegelte Flächen wieder zu nutzen und damit neue Flächeninanspruchnahme zu reduzieren. Die Potenzialflächenkarte wird dazu ab sofort einen wichtigen Beitrag leisten. Ein gesunder Boden ist wichtig für die Umwelt, die Landwirtschaft und die menschliche Gesundheit. Durch die Revitalisierung von Gewerbe- und Industriebrachen kann ein Teil des jährlichen Flächenbedarfes gedeckt werden, was Neunutzungen auf der grünen Wiese reduziert. Diese Flächen sind ein schlummernder Schatz, den wir unter Einsatz von KI nun erstmalig österreichweit übersichtlich erfassen können.“
Potenziale nutzen
Gewerbe- und Industriebrachen sind bereits vorgenutzte und infrastrukturell erschlossene Standorte, die derzeit nicht oder nicht entsprechend dem Standortpotenzial genutzt werden. Sie stellen eine erhebliche Flächenreserve dar – ebenso wie bereits gewidmete Betriebsgrundstücke (Widmungsreserven), die rasch abrufbar sind, da das Umwidmungsverfahren bereits stattgefunden hat.
Das Projekt wurde in Zusammenarbeit mit dem deutschen Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen, dem Umweltbundesamt, ecoplus - Niederösterreichs Wirtschaftsagentur und Business Upper Austria - OÖ Wirtschaftsagentur realisiert. Die eingesetzte Künstliche Intelligenz analysierte rund 65.000 industriell oder gewerblich gewidmete Grundstücke ab 1.000 Quadratmetern anhand von Orthofotos, Geodaten und Satellitenbildern. Aktuell land- bzw. forstwirtschaftlich genutzte Flächen werden herausgefiltert, um eine Nutzungskonkurrenz zu vermeiden.
Zugang
Die Potenzialflächenkarte des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Klima- und Umweltschutz, Regionen und Wasserwirtschaft ist unter www.brachflaechen-dialog.at kostenlos zugänglich. Zusätzlich werden die Daten im Sinne von Open Government Data auf www.data.gv.at zur Verfügung gestellt.
Die Lösung soll längerfristig angeboten werden. Jedes Jahr werden in Österreich Orthofotos eines Drittels des Landes neu aufgenommen, der geänderte Dateninput wird in die Potenzialflächenkarte einfließen.