Gemeindebund-Präsident Helmut Mödlhammer und Politikwissenschaftler Peter Filzmaier bei der Präsentation der Gemeindestudie.

Pflege und öffentlicher Verkehr haben Priorität

10. Juni 2015
Die Bürgerinnen und Bürger sind mit den Angeboten des täglichen Lebens in Österreichs Gemeinden zufrieden. 93 Prozent der Menschen würden die Lebensqualität in ihrer Gemeinde als sehr bzw. eher hoch bezeichnen. Der größte Handlungsbedarf wird in der Betreuung älterer Menschen gesehen. Auch bei der Gastronomie, der Versorgung mit Ärzten und beim Freizeitangebot sehen die vom Institut für Motivforschung Befragten noch Verbesserungsbedarf.


Große Anstrengungen bei der Kinderbetreuung



Weit oben auf der Prioritätenliste steht auch das Thema Kinderbetreuung. „Wir haben inzwischen ausgezeichnete Betreuungsmöglichkeiten für zweieinhalb- bis sechsjährige Kinder“, sagt Mödlhammer. „Bei der Kleinkinderbetreuung hingegen haben wir großen Ausbaubedarf.“

Zufriedenheit mit klassischer Infrastruktur



Bei der klassischen Infrastruktur dürfen sich die Gemeinden über extrem große Zufriedenheit der Bevölkerung freuen. „Wasser, Kanal, Strom und Müllentsorgung funktionieren in den Gemeinden hervorragend. Das wird auch geschätzt“, sagt Mödlhammer. In den meisten Bereichen der Daseinsvorsorge und dort, wo die Gemeinden Einfluss haben, ist die Qualität sehr hoch. Interessant ist, dass sich die Herausforderungen verschoben haben, sehr stark in einen Bereich, der eigentlich nicht direkt bei den Gemeinden liegt. Medizinische Versorgung, Apotheken, Einkaufsmöglichkeiten, usw. nehmen an Bedeutung zu. „Hier erwarten sich die Menschen offenbar, dass die Gemeinden noch stärker mitwirken, um diese Angebote auszubauen bzw. zu erhalten“, so Mödlhammer.



In gering besiedelten Gebieten wird Handlungsbedarf vor allem beim öffentlichen Verkehr, bei Internetanschlüssen und beim Mobilfunknetz gesehen. In Städten sehnt man sich vor allem nach Parkplätzen. Parks und Sportanlagen.