Eislaufhalle Innenaufnahme
In der Grazer Merkur Eisarena wird durch den Einsatz einer Hochtemperatur-Wärmepumpe die Abwärme der Kälteanlage für die Wärmeerzeugung genutzt.

Energieeffiziente Sportstätten unterstützen den Klimaschutz

7. Februar 2018
Große Sportanlagen wie Stadien, Sporthallen oder Hallenbäder bieten sich an, als Vorbilder in Sachen Klimaschutz zu fungieren. Das ist das Ergebnis der Studie „Innovative Energietechnologien für Sportstätten“, die im Auftrag des Klima- und Energiefonds erstellt wurde. Österreichische und internationale Best Practice-Beispiele zeigen, wie klimaschonende Energietechnologien sowohl im Neubau als auch bei der Sanierung von Sportstätten eingesetzt werden können.

Im Rahmen der Studie haben sich Experten des Forschungs- und Beratungsunternehmen „e7 Energie Markt Analyse GmbH“ und des Österreichischen Instituts für Schul- und Sportstättenbau (ÖISS) mit dem verstärkten Einsatz von Energieeffizienz und erneuerbaren Energietechnologien in Sportstätten auseinandergesetzt.



Neben einem Leitfaden für Entscheidungsträger liegt nun ein Sammelband mit 20 nationalen und internationalen Best Practice-Beispielen vor. Außerdem werden österreichische Unternehmen als wichtige Know-how-Träger von innovativen Energietechnologien in Sportstätten in einem Technologiekatalog vorgestellt.

Betriebskosten und CO2-Emissionen werden reduziert



Laut Studie sprechen die Vorteile von energieeffizienten Sportanlagen für sich: Neben technischen Innovationen und höherem Komfort für Nutzerinnen und Nutzer werden durch den niedrigeren Energiebedarf Betriebskosten und CO2-Emissionen reduziert.



„Sportstätten sind oft hohe Energieverbraucher, die häufig Leistungsspitzen aufweisen. Innovative Technologien setzen hier an, um die Nachfrage ökologisch und ökonomisch optimal zu bedienen“, so Paul Lampersberger von e7.

Die Vorgehensweise


  • Zu Beginn stand eine Energieverbrauchs-Analyse unterschiedlicher Typen von Sportstätten (Sporthalle, Hallenbad, Freibad, Eissporthalle Indoor, Eissport Outdoor, Stadion, Kletterhalle) und deren Energiebedarf.

  • Darauf aufbauend wurden Maßnahmen für Energieeffizienz und Innovation erarbeitet, die bereits in der Planungsphase von Sportanlagen für Bauherren und Planer zu berücksichtigen sind.

  • Als Beispiele wurden unter anderem die Optimierung der thermischen Gebäudehülle, aktive Solarenergienutzung, Nah- und Fernwärme, Wärmebereitstellung durch Biomasse oder Umwelt- und Erdwärme sowie LED-Beleuchtungssysteme angeführt.

  • Im nächsten Schritt folgten Empfehlungen zur Weichenstellung für Energieinnovationen im Sportstättenbau.


  •  

Wiener Generali Arena und Grazer Merkur Eishalle in Best-Practice-Sample



Das Stadion des Fußballklubs Austria Wien (Generali Arena) und die Eishalle in Graz werden als Beispiele für umweltbewusste Sanierungen genannt.



Zwei Photovoltaikanlangen in der Generali Arena sollen die Stromversorgung künftig mit 290.000 kWh pro Jahr gewährleisten. Durch die Optimierung der Beleuchtung mittels LED-Strahler rechnen die Stadionbetreiber nach der Inbetriebnahme 2018 außerdem mit einer jährlichen Strom-Einsparung von 70.000 kWh.



Die Grazer Merkur Eisarena wiederum besticht mit ihrem nachhaltigen Energiekonzept: Durch den Einsatz einer Hochtemperatur-Wärmepumpe wird die Abwärme der Kälteanlage für die Wärmeerzeugung genutzt.



Weiterführende Informationen: https://www.klimafonds.gv.at/service/broschueren/energiefit/