Radfahren im Burgenland
Ein sicheres und attraktives Umfeld in der Gemeinde hat Auswirkungen auf das Mobilitätsverhalten und lässt die Menschen gerne zu Fuß gehen und mit dem Rad fahren.
© pkazmierczak – stock.adobe.com

Neue burgenländische Gesamtverkehrsstrategie

8. September 2021
Die burgenländische Gesamtverkehrsstrategie „GVS21“ ist das Leitbild des Landes für alle künftigen Konzepte und Detailplanungen im Verkehrsbereich und bildet die Zukunftsthemen der Mobilität ab. Insgesamt umfasst die GVS21 fünf Kernbereiche und 140 Einzelmaßnahmen. „Für die ländliche Struktur des Burgenlandes brauchen wir einen klugen Maßnahmenmix. Die Gesamtverkehrsstrategie ist ein Fundament, das die Maßnahmen für die Burgenländerinnen und Burgenländer und Pendlerinnen und Pendler definiert“, erklärt Verkehrslandesrat Heinrich Dorner.

Ein wesentliches Vorhaben ist die Attraktivierung des öffentlichen Verkehrs. So soll etwa eine reibungslose Verknüpfung aller Verkehrsmittel möglich werden.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist, die Orte lebenswert und lebendig zu machen. Dorner: „Ein sicheres und attraktives Umfeld in der Gemeinde hat Auswirkungen auf das Mobilitätsverhalten und lässt die Menschen gerne zu Fuß gehen und mit dem Rad fahren.“ Und schließlich soll auch das Bewusstsein und das Wissen über die Vorzüge neuer Mobilitätsangebote geschaffen werden. Hier soll an betrieblichen, kommunalen und schulischen Mobilitätsmanagements gearbeitet werden.

Wichtig: Einbindung der Bevölkerung 

Die burgenländische Bevölkerung wurde im Rahmen einer Bürgerbefragung in die Ausarbeitung der Gesamtverkehrsstrategie eingebunden, um Zukunftsthemen zu erarbeiten. An einer Online-Befragung im November und Dezember 2020 nahmen 6.000 Personen teil.

Top-Themen der Befragten (Priorisierung)

  1. öffentlicher Verkehr
  2. Verkehrsverbindungen innerhalb des Burgenlandes
  3. Verkehrssicherheit
  4. Verkehrsverbindungen in die Ballungszentren
  5. umsteigefreier öffentlicher Verkehr
  6. Straßenerhaltung
  7. Spezifische Themen, die genannt wurden, waren sichere Schulwege in Gemeinden, schnelle Direktverbindungen in Ballungszentren und der Wunsch nach einem lebendigen Ortszentrum.

Interessantes Detail, das in der Befragung zum Ausdruck gekommen ist: Die Burgenländerinnen und Burgenländer würden öffentliche Verkehrsmittel verstärkt nutzen, wenn es mehr Verbindungen und mehr Direktverbindungen gäbe sowie die Fahrzeiten kürzer wären. Viel weniger wichtig werden von der Bevölkerung günstigere Fahrpreise wahrgenommen.

Ausgewählte Schlüsselprojekte der GVS21

Über 140 konkrete Einzelmaßnahmen wurden im Maßnahmenkatalog der GVS21 definiert. Klar definiert wurden auch die für die Umsetzung Verantwortlichen und der Zeithorizont für die Realisierung. Auf diese Weise könne auch immer der aktuelle Umsetzungsstand der einzelnen Maßnahmen dargestellt werden. 

Die Schwerpunkte der Einzelmaßnahmen werden sich auf die Bereiche Ausbau der Bahninfrastruktur und eine neue Ausgestaltung des Linienbusverkehrs durch die Verkehrsbetriebe Burgenland sein. Mit einer Rufbereitschaft soll allen Burgenländerinnen und Burgenländern flächendeckend ein öffentliches Verkehrsmittel zu Verfügung stehen. Radwege im Burgenland sollen weiter ausgebaut werden.

Einen wesentlichen Anteil hat auch die Elektromobilität. Durch Fördermöglichkeiten und einen Ausbau der Ladeinfrastruktur solle der Umstieg auf E-Fahrzeuge schmackhaft gemacht werden, betont Landesrat Dorner.