Gruppenfoto von Salzburger Politikern von Land und Gemeinden
Gespräch zum Thema Landflucht. Fabian Scharler, Michael Minichberger, Landesrätin Martina Berthold, Wolfgang Viertler, Bürgermeisterin Sonja Ottenbacher (Stuhlfelden), Felix Germann (Student aus Mittersill) und Armin Mühlböck (Universität Salzburg)
Foto: SBW

Ländliche Räume für junge Menschen attraktiver gestalten

30. März 2017
Immer mehr Menschen wandern in Ballungsräume ab. Viele junge Frauen, Männer und Familien ziehen vor allem zu Berufs- und Ausbildungszwecken in Städte. Bei einer Veranstaltung des Salzburger Bildungswerks in Mittersill wurde über diese Herausforderungen diskutiert.

Als wesentlich bezeichnete Landesrätin Martina Berthold, dass Frauen in den Gemeinden bleiben. „Frauen sind ein stabilisierender Faktor für die Region, wichtig sind daher Arbeitsplätze und Kinderbetreuungsplätze vor Ort.“



Dem Phänomen der Abwanderung müsste man mit den richtigen Maßnahmen entschieden entgegentreten, forderte Berthold. „Der Oberpinzgau ist eine pulsierende Region mit einem sehr aktiven Regionalverband. Für junge Frauen sind bereits attraktive Angebote geschaffen worden, so beispielsweise die wohnortnahe Ausbildung zur Kindergartenpädagogin.“ An der Dezentralisierung von Behörden werde zudem weiter gearbeitet.



Berthold betonte zudem, dass der ländliche Raum große Stärken im Bereich Lebensqualität, des Sports, des Tourismus  und der Erholung hat. Wichtig sei die Gestaltung eines offenen und lebendigen Gemeindelebens in allen Facetten. Menschen aller Altersstufen soll dabei mehr Anteilnahme und Mitgestaltung ermöglicht werden. Viele Salzburger Gemeinden seien hier bereits aktiv und auch erfolgreich.

„Schluss mit dem Aushungern der Regionen“



Auch die Stuhlfeldener Bürgermeisterin Sonja Ottenbacher äußerte sich klar: „Es muss Schluss sein mit dem Aushungern der Regionen.“ So würden immer mehr Polizeidienststellen, Bezirksgerichte und weitere Institutionen geschlossen werden. Andererseits gäbe es aber auch einen wirtschaftlichen Aufschwung, so Ottenbacher. „In Stuhlfelden mit seinen neuen Betriebsansiedelungen und -erweiterungen kann man das gut merken. Unser Ort ist in den letzten Jahren um knapp 50 Personen gewachsen.“

Zu wenig Anreize für Studenten



Der Student Felix Germann aus Mittersill kritisierte, dass zu wenige Ausbildungen über das Internet absolviert werden könnten. „Es gibt wenig Anreize, um in der Region zu bleiben. Wenn man Lehramt studiert, dann geht es, doch in vielen Branchen gibt es keine Möglichkeit, zurück in die Heimat zu ziehen.“ Auch die schlechte Verkehrsanbindung bemängelte der Student.