Kramertunnel macht Gemeinden im Ehrwalder Becken Sorgen
„Der Kramertunnel treibt den Gemeinden die Sorgenfalten auf die Stirn. Ohne Frage besteht die Gefahr einer erhöhten Verkehrsbelastung, wenn mit dem Kramertunnel wieder eine leistungsstarke Verkehrsinfrastruktur bis an unsere Grenzen herangeführt wird. Wir machen uns intensiv Gedanken darüber, wie die Auswirkungen eingedämmt werden können“, zeigte LH-Stv Geisler nach dem Gespräch Verständnis.
Als Sofortmaßnahme wird bereits im heurigen Sommer in Ehrwald im Bereich Schanz eine Dosierampel in den Probebetrieb gehen. Dosiersysteme sind rasch umsetzbare und wirksame Maßnahmen, um die Anzahl der Fahrzeuge zu steuern, die Flüssigkeit des Verkehrs auch bei hohem Verkehrsaufkommen aufrechtzuerhalten und so die Belastung von AnrainerInnen zu reduzieren. Dosierampeln kommen etwa bereits auf der B 179 Fernpassstraße in Reutte Süd oder beim Lermooser Tunnel zum Einsatz.
Gemeinden brauchen Perspektive
„Wir haben intensiv über die künftige Verkehrssituation im Ehrwalder Becken diskutiert. Wir brauchen eine konkrete Perspektive. Zum Schutz der Bevölkerung und im Sinne der Verkehrssicherheit kommt aus unserer Sicht nur eine Umfahrung des gesamten Beckens infrage“, erläutern die Bürgermeister ihre Position. Vereinbart wurde deshalb in einem ersten Schritt die Beauftragung einer Machbarkeitsstudie, die verschiedene Umfahrungsvarianten aufzeigen soll.
„Bevor wir den Auftrag erteilen können, werden wir mit den Gemeinden noch wichtige Eckpunkte definieren“, erläutert Robert Zach von der Abteilung Landesstraßen und Radwege. Auf Basis der Machbarkeitsstudie kann dann eine erste Grobkostenschätzung vorgenommen werden. „Klar ist: Es besteht Handlungsbedarf. Welche Maßnahmen wir auch ergreifen, wir müssen die Gesamtsituation und die Auswirkungen auf die gesamte Fernpassroute im Blick haben“, fasst LHStv Geisler zusammen.