Stadtbild von Braunau
Braunau am Inn bildet gemeinsam mit drei weiteren Gemeinden die Zukunftsregion Braunau 2.0.
Foto: Shutterstock/mRGB

Kirchturmdenken ade

24. Juli 2017
Die Optimierung der Siedlungsstrukturen und die Alltagsmobilität stehen bei den freiwilligen Kooperationen zwischen städtischen und ländlichen Gemeinden im Mittelpunkt. Insgesamt 13 solcher Kooperationen gibt es bereits in Oberösterreich. Gefördert wird diese Form der Zusammenarbeit durch das Land Oberösterreich und das EU-Programm „Investitionen in Wachstum und Beschäftigung Österreich 2014 – 2020 (IWB/EFRE)“.

Mattighofen hat es getan. Ebenso Freistadt und Perg. Und auch Braunau, Vöcklabruck und Leonding. Diese und einige oberösterreichische Städte mehr kooperieren mit ihren Umlandgemeinden. Sie haben mit ihnen gemeinsam Stadt- und Zukunftsregionen gegründet und damit wichtige Weichen für die Zukunft ihrer Regionen gestellt.



Im Vordergrund des EFRE-IWB-Programms stehen die Optimierung bestehender Siedlungsstrukturen sowie nachhaltige Maßnahmen im Bereich der Alltagsmobilität mit dem Fokus auf Fuß- und Radverkehr. „Oberösterreich ist damit ein Vorreiter bei der Umsetzung der österreichweiten ‚Agenda Stadtregionen‘, für die interkommunale Raumentwicklung etwa sind bereits hervorragende Beispiele entstanden“, sagt Landeshauptmann-Stellvertreter Michael Strugl.

Raumentwicklung als Herausforderung

Mittel- und langfristig unumgänglich sind Kooperationen der Städte mit ihren Umlandgemeinden vor allem in Fragen der Raumordnung. „Die künftige Raumentwicklung wird von zwei Aspekten maßgeblich beeinflusst: Das sind einerseits soziodemographischen Entwicklungen wie die Alterung der Gesellschaft, die zunehmende Urbanisierung oder die räumlich sehr unterschiedlichen Auswirkungen der Zuwanderung. Andererseits geht es verstärkt um die Frage der Mobilität“, erklärt Heide Birngruber von der Abteilung Raumordnung des Landes Oberösterreich.



„Insbesondere in Stadtregionen mit hoher Entwicklungsdynamik, aber beschränkten Flächenressourcen sind Kooperationen zwischen den Städten und den Umlandgemeinden die Voraussetzung, um diese Herausforderungen bestmöglich zu bewältigen. Auf Gemeindeebene alleine ist das nicht mehr möglich“, sagt Birngruber. Sie freut sich über die hohe Bereitschaft der Städte und Gemeinden, sich am vorliegenden Förderprogramm zu beteiligen. Diese Bereitschaft beweise, dass sich die Kommunen dieser Herausforderungen durchaus bewusst sind und gemeinsam an den Lösungen arbeiten wollen.

Unterstützung durch die RMOÖ GmbH

Unterstützt werden die Städte und Gemeinden durch die Regionalmanagement GmbH (RMOÖ). „Unsere Regionalmanagerinnen und -manager für Raum- und Regionsentwicklung helfen beim Aufbau einer Stadtregion, bei der Entwicklung der stadtregionalen Strategie und bei der Umsetzung diverser Projekte der Stadtregion sowohl organisatorisch als auch fördertechnisch“, erklärt Silke Sickinger, Geschäftsführerin der RMOÖ GmbH.



Sickinger ist überzeugt, dass es für die Bürgerinnen und Bürger im alltäglichen Leben wenig Bedeutung hat, wo die Stadt als Verwaltungseinheit aufhört und die Umlandgemeinde beginnt. „Wichtig ist, dass der Verfügung stehenden Raumes sinnvoll und aufeinander abgestimmt genutzt wird“, so Sickinger. Sei es für Betriebe, Wohnen, Erholung, Landwirtschaft, Infrastruktur oder als qualitativ hochwertiger Natur- und Lebensraum.

Die bisher gegründeten Stadt- und Zukunftsregionen


  • Stadtregion Mattighofen: Stadtgemeinde Mattighofen und die fünf Umlandgemeinden Helpfau-Uttendorf, Munderfing, Pfaffstätt, Pischelsdorf und Schalchen.

  • Zukunftsregion Braunau 2.0.: Braunau am Inn, Burgkirchen, Neukirchen an der Enknach und St. Peter am Hart

  • Stadtregion Ried im Innkreis: Stadtgemeinde Ried und die Umlandgemeinden Aurolzmünster, Hohenzell, Mehrnbach, Neuhofen und Tumeltsham

  • Stadtregionales Forum Schärding: Schärding, Brunnenthal, St. Florian am Inn und Suben

  • Stadtregion Obere Feldaist: Stadtgemeinde Freistadt und ihren Umlandgemeinden Rainbach, Grünbach, Lasberg und Waldburg.

  • Stadtregion Untere Feldaist: Stadtgemeinde Pregarten und die Gemeinden Hagenberg, Wartberg ob der Aist und Unterweitersdorf

  • Stadtregion Aist-Naarn: Stadtgemeinde Perg und die Gemeinden Arbing, Naarn und Schwertberg

  • Stadtregionales Forum der Stadtregion Wels: Stadt Wels mit den Umlandgemeinden Buchkirchen, Gunskirchen, Holzhausen, Krenglbach, Schleißheim, Steinhaus, Thalheim bei Wels und Weißkirchen

  • Stadtregionales Forum Lambach: Gemeinden Lambach, Edt bei Lambach, Neukirchen bei Lambach und Stadl-Paura

  • Stadtregionales Forum Vöcklabruck: Gemeinden Vöcklabruck, Attnang-Puchheim, Pilsbach, Regau, Timelkam und Ungenach

  • Stadtregionales Forum Leonding: Stadt Leonding gemeinsam mit den Gemeinden Pasching, Kirchberg-Thening, Oftering, Wilhering und dem Stadtteilraum Linz- Mitte sowie Linz-Südwest

  • Stadtregion Steyr: Stadt Steyr und die Umlandgemeinden Aschach an der Steyr, Dietach, Garsten, St. Ulrich, Sierning und Wolfern

  • Stadtregion Kremsmünster: Kremsmünster und die Gemeinden Bad Hall, Pfarrkirchen und Rohr im Kremstal






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