
Kein Erdbeben bei den Gemeinderatswahlen
- Die ÖVP erreichte 47 Prozent der Stimmen, was einem Minus von 5,9 Prozentpunkten im Vergleich zur letzten Wahl entspricht. Insgesamt wird die Volkspartei 6.448 Mandatare stellen.
- Die SPÖ erzielte 26,4 Prozent der Stimmen. Trotz einem Minus von 1,3 Prozentpunkten verteidigte sie ihren zweiten Platz.
- Die FPÖ konnte ihren Stimmenanteil um 7,3 Prozentpunkte auf 13 Prozent steigern. Erstmals gelang es den Freiheitlichen, in drei Gemeinden die meisten Stimmen zu erzielen.
Erstmals erzielte die FPÖ in drei Gemeinden eine Mehrheit, es sind dies Enzersdorf an der Fischa (Bezirk Bruck an der Leitha), Pernitz (Bezirk Wiener Neustadt – Land) und Lassee (Bezirk Gänserndorf). - Die Grünen kamen auf 4,7 Prozent der Stimmen, was einem Minus von 1,2 Prozentpunkten entspricht.
- Die NEOS erreichten 1,8 Prozent, ein Plus von 0,5 Prozentpunkten gegenüber der letzten Wahl.
- Unabhängige Listen kamen auf insgesamt 7,2 Prozent der Stimmen, was einem Zuwachs von 6,5 Prozentpunkten entspricht.

Siege für Amtsinhaber
In Wiener Neustadt, wo ÖVP-Bundesobmann Christian Stocker Vizebürgermeister ist, verlor die Volkspartei 9,16 Prozentpunkte, blieb aber mit 35,85 Prozent auf Platz eins. SPÖ-Liste unter Vizebürgermeister Rainer Sprenger kam auf 26,46 Prozent und blieb damit nahezu stabil. Die FPÖ erzielte 20,67 Prozent, die Grünen 9,48 Prozent.
In Waidhofen an der Thaya konnte der freiheitliche Ex-Landesrat Gottfried Waldhäusl sein Ziel, Bürgermeister zu werden, nicht erreichen. Er gewann zwar fast neun Prozentpunkte dazu, die absolute Mehrheit bliebt aber mit 52 Prozent bei der ÖVP von Bürgermeister Josef Ramharter.
In Traiskirchen, wo SPÖ-Chef Andreas Babler jahrelang Bürgermeister war, musste seine Partei zwar ein Minus von zwölf Prozentpunkten verkraften, erreichte aber mit fast 60 Prozent immer noch eine klare absolute Mehrheit.
Hochburgen der Parteien
ÖVP
In sechs Gemeinden stand nur die ÖVP auf dem Stimmzettel: Aderklaa (Bezirk Gänserndorf), Parbasdorf (Bezirk Gänserndorf), Waldkirchen an der Thaya (Bezirk Waidhofen an der Thaya), Altmelon (Bezirk Zwettl), Wolfsthal und Großhofen (Bezirk Gänserndorf).
Bei jenen Gemeinden, in denen mindestens eine weitere Liste antrat, stach Wildendürnbach (Bezirk Mistelbach) als ÖVP-Hochburg mit 93,7 Prozent hervor,
SPÖ
Die SPÖ erreichte in Enzenreith (Bezirk Neunkirchen) ihren Höchstwert mit 87,6 Prozent der Stimmen.
In Alberndorf im Pulkautal (Bezirk Hollabrunn) erzielte die SPÖ lediglich neun Prozent und landete damit auf dem vierten Platz hinter der Heimatliste Alberndorf, der FPÖ und der ÖVP.
FPÖ
Die Hochburgen der FPÖ sind Amaliendorf-Aalfang (Bezirk Gmünd) mit 37,9 Prozent, Enzersdorf an der Fischa mit 35,7 Prozent (Bezirk Bruck an der Leitha) und Dietmanns (Bezirk Waidhofen an der Thaya) mit 34,3 Prozent.
Grüne
Die Grünen erzielten ihre höchsten Zugewinne in Maria-Lanzendorf, wo sie um 16,22 Prozentpunkte zulegen konnten und 34,4 Prozent erreichten.
NEOS
Für NEOS lief es vor allem im Bezirk Mödling gut. In Perchtoldsdorf kamen sie auf 14,3 Prozent. Die stärksten Gewinne gab es mit +12,32 Prozentpunkten in Gießhübl.
Alle Ergebnisse finden sich auf der Seite des Landes Niederösterreich.
Bei den Gemeinderatswahlen in 568 der 573 niederösterreichischen Gemeinden traten insgesamt 1.940 lokale Parteien und Listen an, es gab 1,307.510 Stimmberechtigte.
Keine Wahlen fanden in den Statutarstädten St. Pölten, Krems und Waidhofen a.d. Ybbs statt. In Wiener Neustadt wurde ebenfalls am Sonntag zur Wahl aufgerufen. Nicht gewählt wurde in Pernersdorf (Bezirk Hollabrunn) und Vösendorf (Bezirk Mödling) statt. Hier finden die Wahlen zu einem anderen Termin statt.
Die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister werden in Niederösterreich nicht direkt, sondern von den jeweiligen Gemeinderäten gewählt. Zweitwohnsitzer waren bei dieser Wahl nicht mehr stimmberechtigt. Wo keine absoluten Mehrheiten vorherrschen, werden jetzt Koalitionsgespräche geführt.