Kommunalpolitikerinnen mit Plakaten
Die Politikerinnen wollen, dass ein Gütesiegel „Respekt leben“ entwickelt wird.
Foto: Land Kärnten/Büro LHStv.in Prettner

Kärntner Politikerinnen starten Initiative „Respekt leben“

23. November 2017
Ausgelöst von Zwischenrufen in Landtagssitzungen einerseits und andererseits angeheizt durch die #metoo-Debatte startete die Kärntner Landeshauptmann-Stellvertreterin Beate Prettner eine parteiübergreifende Initiative, die Bewusstsein für das Thema Missbrauch schaffen soll.

Die Initiative will mit dem Namen „Respekt leben“ durchstarten und mit den Slogans „Für ein erfolgreiches Miteinander“, „Für ein bedachtes Miteinander“, „Für ein tolerantes Miteinander“, „Für ein gutes Miteinander“ Aufmerksamkeit schaffen.



Die Kärntner Politikerinnen haben bereits Visionen für die Zukunft der Initiative formuliert: So soll etwa ein Gütesiegel „Respekt leben“ entwickelt werden, das an Firmen, Institutionen, Schulen etc. vergeben wird, die mit positivem Beispiel vorangehen.



Mit entsprechenden Plakaten soll die Sensibilisierungskampagne in die Öffentlichkeit getragen werden. Gesucht werden Partner und "Botschafter des Respekts" – etwa Firmen, Schulen, Organisationen, Gemeinden, Zivilpersonen, die diesen „Respekt leben“-Gedanken mittragen wollen. Sie sind eigeladen, sich beim Frauenreferat zu melden, Buttons und Plakate anzufordern und in ihrem Umfeld ein Zeichen zu setzen.

Anlaufstelle im Internet



Die Website www.respektleben.at soll eine Anlaufstelle für Menschen sein, die respektlos oder diskriminierend behandelt worden sind - ob am Arbeitsplatz, in der Schule, als Frau, als Mann, Mobbingopfer, Opfer von sexueller oder physischer Gewalt.

„Anstoß für eine gesellschaftliche Generalüberholung“



Prettner betonte, dass es nicht um einen Generalverdacht gegen Männer oder um Feminismus gehe. „Vielmehr geht es um Zukunft, um ein respektvolles Miteinander in einem breiten Kontext, um einen Anstoß für eine gesellschaftliche Generalüberholung“. Man habe nämlich das Gefühl, dass die Zeiten wieder rauer geworden seien. „Vielleicht in der Politik bedingt durch viele Wahlkämpfe; vielleicht in der Gesellschaft bedingt durch soziale Plattformen, auf denen man anonym verbale Mistkübel ausleeren könne; vielleicht dadurch bedingt, dass man nicht mehr genug darüber nachdenke, mit welchen Worten wir unser Gegenüber verletzten können“, so Prettner. „Und genau dem wollen wir mit unserer Initiative entgegenwirken.“