Ramsau
So freundlich wird man derzeit in der Ramsau nicht begrüßt.
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Ramsau - eine Gemeinde riegelt sich selbst ab

Die Gemeinde Ramsau am Dachstein in der Obersteiermark hat sich am Sonntag per einstweiliger Verfügung selbst weitgehend abgeriegelt. Die Maßnahme war rechtlich nicht gedeckt, der Bürgermeister will aber eventuelle Konsequenzen auf sich nehmen.

Eine Kellnerin aus dem Ennstal, die nicht in der Ramsau wohnt, aber dort ihren Hausarzt hat, wurde von diesem positiv auf das Corona-Virus getestet.

„Unser Doktor als örtliche Gesundheitspolizei und ich haben Gefahr im Verzug gesehen“, sagt der Ramsauer Bürgermeister Ernst Fischbacher.

Auf Basis einer einstmaligen Verfügung wurden daraufhin sämtliche Zufahrtsstraßen des Ortes gesperrt und von der Bergrettung kontrolliert. Geöffnet werden die Straßen nur für unbedingt notwendige Fahrten. Der Freizeitverkehr, der noch am Sonntag in der Gemeinde stattgefunden hat, soll aus dem Ort verbannt werden.

Bürgermeister wollte sich „notfalls in Handschellen“ abführen lassen

Die Maßnahme war rechtlich nicht abgesichert, Bürgermeister Fischbacher erklärte aber, dass er die volle Verantwortung übernimmt.

„Die Pandemie wird vielfach noch zu sehr auf die leichte Schulter genommen. Wir wollen nicht, wie es in anderen Gebieten passiert ist, einen Schritt hinten nach sein, sondern rechtzeitig Maßnahmen setzen“, so Fischbacher. Er erklärte zunächst sogar, dass er sich notfalls in Handschellen abführen lassen würde. Später lenkte er aber ein und sagte, dass er die Maßnahmen zurücknehmen würde, wenn er von den Behörden schriftlich dazu aufgefordert würde.

Mittlerweile wird auf den Landesstraße nicht mehr kontrolliert, sehr wohl aber noch auf den Gemeindestraßen.