Öffentlich Bedienstete protestieren
Die Gewerkschaften forderten die sofortige Aufnahme der Verhandlungen für den bereichsübergreifenden Kollektivvertrag des öffentlichen Dienstes und eine Lohnerhöhung von rund zehn Prozent um den Kaufkraftverlust der letzten Jahre auszugleichen.
Groß war der Unmut der Teilnehmer über die Südtiroler Landesregierung, nachdem im Nachtragshaushalt des Landes lediglich zwei Millionen Euro für die anstehenden Kollektivvertragsverhandlungen veranschlagt wurden.
Lohnerhöhungen reichen gerade für einen Kaffee
Bei rund 42.000 Angestellten im öffentlichen Bereich würde sich damit gerade mal ein Kaffee im Monat für jeden Bediensteten ausgehen. Aus Sicht des Südtiroler Gemeindenverbandes ist das unverständlich, zumal das Land im vergangenen Jahr für die Erneuerung der Verträge der Ärzte und Führungskräfte ein Vielfaches davon locker gemacht hat.
Dementsprechend kritisch war auch der Tenor in den Aussagen der Teilnehmer und Gewerkschaften. „Wir können gar nicht so schlecht arbeiten, wie wir bezahlt werden. Für alles ist Geld da, nur nicht für die eigenen Angestellten. Wir wollen keine Almosen, sondern eine gerechte Entlohnung für unsere Arbeit. Wir waren immer geduldig, aber jetzt ist Schluss“, hieß es von Seiten der Demo-Teilnehmer.
Der Landeshauptmann versuchte zu kalmieren
Landeshauptmann Arno Kompatscher hatte im Vorfeld des Protestes noch versucht die Wogen zu glätten. Er sicherte zu, die Verhandlungen zur Erneuerung des Tarifvertrages noch im April aufzunehmen und innerhalb weniger Monate abzuschließen. Die zwei Millionen Euro im Haushalt seien lediglich ein Platzhalter, und die erforderlichen Geldmittel werde man zur Verfügung stellen.
Betroffen von den anstehenden Vertragsverhandlungen sind auch rund 8000 Bedienstete der Gemeinden und Bezirksgemeinschaften. Am 30. April 2019 wurden die Verhandlungen der Sozialpartner zur Erneuerung des Kollektivvertrages aufgenommen.