E-Montainbike auf einem Berg
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E-Mountainbiken - Ein Trendsport mit Risiko

28. Mai 2018
Mountainbiken liegt im Trend. Die perfekte Kombination aus sportlicher Betätigung und Naturerlebnis begeistert bereits rund 120.000 Personen in Österreich - Tendenz steigend. Denn der E-Bike-Boom macht auch vor dem Mountainbike-Sektor nicht halt. E-Mountainbikes erfreuen sich immer größerer Beliebtheit und erschließen die Sportart für neue Zielgruppen: Auch ungeübtere Radfahrer, Personen mit schwächerer Kondition oder ganze Familien können dank Motorunterstützung das Erlebnis Mountainbike für sich entdecken.

Die steigende Beliebtheit von E-Mountainbikes hat jedoch auch eine Kehrseite: Parallel zur steigenden Zahl an Sportausübenden ist auch ein Anstieg an Unfällen zu erwarten. „Im vergangenen Jahr verletzten sich rund 6800 Österreicher beim Mountainbiken - bereits etwa jeder Zehnte davon war mit einem E-Mountainbike unterwegs", erläutert Othmar Thann, Direktor des KFV.

Während der Großteil der verletzten Mountainbiker Männer im Alter von 20 bis 44 Jahren sind, lässt sich anhand der ersten Verletzungstrends bereits feststellen, dass bei verletzten E-Mountainbikern sowohl der Altersdurchschnitt als auch der Anteil an Frauen vergleichsweise höher liegt. Fehleinschätzung und Selbstüberschätzung zählen bei beiden Mountainbike-Arten zu den Hauptunfallursachen.

Beim E-Mountainbiken kommen als zusätzliche Risikofaktoren noch mangelnde Technik und Vorbereitung sowie eine daraus resultierende Überforderung hinzu. Um auch als Anfänger mit einem E-Mountainbike sicher auf den Trails unterwegs zu sein, ist es wichtig, im Vorfeld die richtige Fahrtechnik zu erlernen und zu üben. Das KFV empfiehlt daher, vor der ersten Ausfahrt ein Fahrtechniktraining zu absolvieren. Aber auch Fortgeschrittene können von E-Bike-Kursen und Mountainbike-Fahrtechniktrainings profitieren.

Helmtragequote bei E-Mountainbikern deutlich geringer

Nur knapp 70 Prozent der E-Mountainbiker tragen zum Unfallzeitpunkt einen Helm, während die Helmtragequote beim regulären Mountainbiken bei rund 87 Prozent liegt. „Gesetzlich vorgeschrieben ist das Tragen eines Radhelmes nur für Kinder bis 12 Jahren auf öffentlichen Straßen und Forststraßen. In Niederösterreich und im Burgenland gilt die Helmpflicht für Kinder (in NÖ: für Kinder bis 15 Jahre) darüber hinaus auch abseits öffentlicher Straßen", erklärt Thann.

Zwar können Fahrradhelme einen Unfall nicht vermeiden, sie verhindern jedoch schwere Kopfverletzungen. Das Tragen eines Helms sollte daher für alle Fahrradfahrer, besonders jedoch für Mountainbiker und E-Mountainbiker, eine Selbstverständlichkeit sein. Denn bei einem ungeschützten und ungebremsten Aufprall mit der für Elektrofahrräder erlaubten maximalen Bauartgeschwindigkeit von 25 km/h werden Kräfte frei, die einem Sturz aus 2,5 Metern Höhe entsprechen.

Eine Frage der Haftung

Stellt sich die Frage, wer im Falle eines Unfalls die Verantwortung trägt. In der Regel liegt diese beim Mountainbiker selbst, da der überwiegende Teil der Unfälle auf Fehlverhalten der Mountainbiker zurückzuführen sind. Grundeigentümer bzw. Wegehalter haften nur in Ausnahmefällen. Bei unerlaubter Benützung eines Weges durch den Mountainbiker liegt die Haftung in jedem Fall beim Sport-ausübenden selbst. Ist ein Weg zur Benützung von Mountainbikern freigegeben, so haftet der Grundeigentümer bzw. Wegehalter nur dann, wenn vorsätzliches oder grob fahrlässiges Verhalten des Grundeigentümers bzw. Wegehalters vorliegt.

Tipps & Tricks für sicheres Mountainbiken und E-Mountainbiken

  • Vor jeder Ausfahrt eine gründliche Funktionsprüfung vornehmen – vor allem von Reifen, Schaltung und Bremsen. 
  • Wer Köpfchen hat, der schützt es: Fahrradhelme verhindern schwere Kopfverletzungen.
  • Gleichgewicht schulen: auch langsame Geschwindigkeiten müssen geübt werden.
  • E-Bike-Kurse und Mountainbike-Fahrtechniktrainings helfen dabei, Fahrroutine zu entwickeln.
  • Vorsicht beim Anfahren mit dem E-Mountainbike: die Schubkraft des Elektromotors kann überraschend einsetzen.
  • Bei der Wahl der Route nur Wege wählen, auf denen das Mountainbiken gestattet ist.
  • Finger weg vom Tuning – es ist riskant und illegal!