Bürgermeister Schranz Porträt
Matthias Schranz: "Wir müssen schauen, dass wir die Jugend nach Kauns bringen."

Frisch, sozial und mit Verantwortung

Matthias Schranz ist seit Kurzem Bürgermeister in der Tiroler Gemeinde Kauns. Der Krankenpfleger sieht den Kampf gegen die Überalterung als dringlichstes Problem.

Herr Schranz, wie sind Sie in die Politik gekommen?



Eigentlich über den Bauernbund. Ich war Bezirksobmann von den Jungbauern und als solcher ist man automatisch im Bezirksparteivorstand. Auf diese Weise bin ich sozusagen in die Politik geraten.



Sie arbeiten als Krankenpfleger. Wie passt das mit dem Jungbauernobmann zusammen?



Ich war erst Ortsobmann von der Jungbauernschaft Landjugend, wurde dann Bezirksobmann und zum Schluss war ich noch Landesobmann-Stellvertreter. Es passt gut zusammen. Zum einen, weil wir, bzw. mein Vater, eine Landwirtschaft haben. Zum anderen ist ein Schwerpunkt in der Jungbauernschaft das Soziale, und zu dem passt der diplomierte Gesundheits- und Krankenpfleger sehr gut dazu.



Sie sind im Spital Teamleiter auf der Chirurgie Mögen Sie Führungspositionen?



Ja, das kann man schon sagen. (lacht)



Sie sind mit 31 Jahren recht jung für einen Bürgermeister. Welche Vorteile hat dieses Alter in dieser Position?



Es ermöglicht einen ganz anderen Zugang zu den Jugendlichen. Darüber hinaus hat man einen anderen Blickwinkel auf die Dinge, und gewisse Themen neu zu denken ist sicher auch ein Vorteil.



Im Vorfeld Ihrer Wahl sagten Sie, die anderen seien froh gewesen, dass sich jemand bereit erklärt hat den Bürgermeister zu machen. Ist der Job so undankbar oder so aufwändig?



Bürgermeister sein ist eine gewisse Herausforderung. In einer kleinen Gemeinde hat man zwar einen Amtsleiter, aber es gibt einfach viele Sachen, die der Bürgermeister selbst machen muss. Das ist schon einiges an Arbeit. Deshalb habe ich das gesagt. Die anderen waren froh, dass ich das übernommen habe. Aber ich habe die volle Unterstützung der Gemeinderatsmitglieder und eine sehr gute Gesprächsbasis mit dem Vizebürgermeister. Wir verstehen und sehr gut und ergänzen uns auch ziemlich gut.



Welche Herausforderungen stellen sich Ihnen in Kauns?



Eine Herausforderung ist sicher die Bevölkerungsstruktur. Wir sind eine sehr überalterte Gemeinde. Unser Altersdurchschnitt ist sehr hoch. Wir müssen wirklich schauen, dass wir die Jugend nach Kauns bringen und für sie Wohnraum schaffen.



Ist nun im Amt etwas komplett anders als Sie es sich zuvor gedacht hätten?



Zur Zeit noch nicht. Es sind ja erst gut zwei Monate, die ich offiziell Bürgermeister bin. Ich habe ein sehr gutes Verhältnis mit dem Altbürgermeister. Wir sind laufend im Kontakt, da es noch aktuelle Projekte abzuschließen gibt, die er gestartet hat, und über die ich noch nicht alles weiß. Grundsätzlich wurde ich schon sehr gut vorbereitet.



Wie sieht ein Arbeitstag bei Ihnen aus?



Dienstag und am Freitag bin ich immer von acht bis zwölf Uhr auf der Gemeinde. Die restliche Zeit bin ich montags bis donnerstags im Krankenhaus. Hinzu kommen noch abends die ganzen Sitzungen.



Stichwort Überalterung: Jetzt gibt es die Neuerungen bezüglich des Pflegeregresses. Ist das für Sie ein Thema?



Ich habe gerade erst mit dem Landesrat über den Pflegeregress gesprochen. Dass Kosten auf die Gemeinde zukommen ist klar. Genau abschätzen kann man das aber nicht, inwieweit und wieviel das ist. Schlagend wird es erst im nächsten Jahr. Eine Herausforderung für kleine Gemeinden wird es sowieso, weil wir budgetär kaum Mittel haben. Die Unterstützung vom Land wird da ganz wesentlich.



Haben sie ein Projekt oder eine Vision, die Sie in Kauns umsetzen wollen?



Im letzten Jahr haben wir einen Prozess gestartet in dem wir schauen, wo steht Kauns zur Zeit, und wohin wollen wir uns entwickeln. Wir haben uns das für das nächste Jahr vorgenommen, dass wir uns orientieren, quasi ein Orientierungsjahr machen. Gemeinsam mit der Bevölkerung, um zu schauen, was das Volk braucht. Demzufolge werde ich meine Ziele setzen.

Der Mensch hinter dem Bürgermeister



Gemeinde ist für mich ...

… Gemeinschaft

 Zuhause ist für mich ...

… Familie

Mein Lebensmotto:

Carpe diem

Wenn ich einen Wunsch frei hätte, würde ich ...

... eine Weltreise machen.

Wie würden Sie sich selbst beschreiben?

sozial