Bürgermeisterin Raber

Frauen und Kinder kamen zuerst

Als Kindergärtnerin im burgenländischen Rauchwart begann Michaela Raber zuerst für die jüngsten Mitglieder Verantwortung zu übernehmen. Mit ihrem Engagement in der Frauenpolitik kam der Aufstieg über den Gemeinderat bis zum Bürgermeisterinnenamt.

Wie sind Sie in die Politik gekommen?



Eigentlich, weil ich immer gern mit Menschen gearbeitet habe. Schon als Jugendliche habe ich bei uns in der Ortspartei mitgearbeitet. Dann habe ich begonnen mich für Frauenthemen zu interessieren und bin daher bei den SPÖ-Frauen aktiv, und in Folge zweite Stellvertreterin der Bezirksfrauenvorsitzende geworden. Eines Tages im Jahr 2007 hat mich mein Vorgänger überraschend gefragt, ob ich nicht in den Gemeinderat gehen möchte. Er meinte, es wäre wichtig, dass auch Frauen in diesem Gremium vertreten sind, und damit hatte er Recht. 2011 wurde unser Bürgermeister sehr krank und es hat sich abgezeichnet, dass seine Erkrankung nicht mehr heilbar sein wird. Leider ist er bald darauf verstorben. Man gab mir viel Rückhalt und bestärkte mich darin, dass ich die Richtige für das Amt wäre. Tatsächlich habe ich es auf Anhieb geschafft Bürgermeisterin zu werden, und es macht mir nach wie vor Spaß!



Wie schaut ein Arbeitstag bei Ihnen aus?



Montags fahre ich in der Früh zu meinen Gemeindebediensteten auf den Bauhof,  um zu besprechen, was in der Woche an Arbeiten ansteht. Anschließend geht es in den Kindergarten, in dem ich als Leiterin arbeite - sprich auch dort trage ich die Verantwortung für das ganze Haus. Für meine Mitarbeiter von der Gemeinde bin ich auch währenddessen erreichbar, wenn auch nicht immer unmittelbar. Dienstag und Freitag nachmittags bin ich ebenfalls auf der Gemeinde. Und für Gespräche natürlich nach telefonischer Vereinbarung jeden Tag am späteren Nachmittag. Dazu kommen sehr oft Abendtermine. Kurz gesagt, es ist nichts außergewöhnliches, dass mein Tag oft 14 oder 15 Stunden lang ist.



Was ist Ihr Ausgleich?



Ich gehe sehr gerne bei uns am Rauchwarter Stausee, der auch ein Badesee ist, spazieren. Zumindest ein-, zweimal pro Woche bemühe ich mich dafür Zeit zu finden. Wir fahren zwar zwei- bis dreimal pro Jahr auf Urlaub, dann aber immer nur für zwei, drei Tage. Diesen Sommer haben wir einen zehntägigen Urlaub geplant. Das ist für meine Verhältnisse schon sehr lange.



Was bedeutet ein erfülltes Leben für Sie?



Arbeiten mit Menschen. Hobbymäßig spiele ich bei einer Laiengruppe in Rauchwart Theater. Das ist eine ganz eine liebe Truppe,  in der wir sehr gut miteinander befreundet sind. Außerdem gehe ich einmal in der Woche singen. Auch wenn ich das leider manchmal schwänzen muss, sind all das dennoch Dinge, die mir das Leben erfüllen.



Wie sieht Ihr perfekter Tag aus?



Großartig ist es, wenn ich in der Früh nicht allzu viel Stress habe, sodass ich mit meinem Mann noch in Ruhe frühstücken kann. Genauso auf der Fahrt zur Arbeit nach Deutschkaltenbrunn den Kopf frei haben zu können und die Natur unterwegs zu bestaunen. Ideal ist es, wenn im Kindergarten alle Kolleginnen gesund sind und ich zurück zuhause eine kurze Pause einlegen kann bevor ich mit meinen Gemeindebürgern nette Gespräche führe. Und schließlich wünsche ich mir entweder einen schönen Abend mit meinem Gatten, oder eine interessante Abendveranstaltung, bei der ich nette Kollegen treffe.

Der Mensch hinter der Bürgermeisterin



Das will ich unbedingt noch erleben ...



Oma werden



Der perfekte Mann trägt für mich ...



Sakko



Mein Lebensmotto:



Der Weg ist mein Ziel



Wenn ich einen Wunsch frei hätte, würde ich ...



... zwei Tage in die Therme fahren.



Wovor haben sie angst?



Vor einer Krankheit



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