Baustelle für den Breitbandausbau
Verlegung von Glasfaserkabeln.
Foto: Ba_peuceta/shutterstock.com

EU zeichnete Glasfaser-Modell aus

16. November 2016
Mit dem Europäischen Breitbandpreis ehrt die Europäische Kommission herausragende Breitband-Internet-Projekte. Das NÖ-Breitbandmodell setzte sich unter 66 eingereichten Projekten aus ganz Europa durch. Die Niederösterreichische Glasfaserinfrastrukturgesellschaft (nöGIG) wurde in der Kategorie „Offenheit und Wettbewerb" ausgezeichnet.

Der niederösterreichische Breitbandausbau erfolgt nach einem Drei-Schichten-Modell. Durch diese Trennung zwischen Infrastruktur, Netzbetrieb und Diensten, ist sichergestellt, dass alle Dienstanbieter einen transparenten, fairen und nicht diskriminierenden Zugang zum Endkunden haben. „Dieses Modell verspricht ein Maximum an Offenheit und Wettbewerb und davon profitiert letztlich die Bevölkerung: Dort wo unser Modell bereits umgesetzt wurde, wissen wir, dass es möglich ist, Haushalte und Firmen mit Glasfaser-Internet in Gigabit-Geschwindigkeit und zu einem leistbaren Preis zu versorgen“, sagt Landesrätin Barbara Schwarz.



Seit etwa einem Jahr läuft die Erprobung des nöGIG-Modells in vier Pilotregionen, zwei davon im Waldviertel (Waldviertler StadtLand und Thayaland) eine Pilotregion im Mostviertel (Ybbstal) und eine Pilotregion im Industrieviertel (Triestingtal). Nach dem Abschluss werden diese evaluiert, danach erfolgt der Startschuss für den nachfrageorientierten Glasfaserausbau im ganzen Bundesland. Bis spätestens 2030 soll jeder Haushalt und jeder Betrieb mit Glasfaser-Internet versorgt sein. Bis zum Ende des heurigen Jahres gibt es durch die nöGIG niederösterreichweit circa 6.100 Haushalte und 400 Betriebe mit Glasfaseranschlüssen. Bis Ende 2018 werden 34.000 Haushalte und Betriebe mit Glasfaseranschlüssen versorgt sein. Dafür werden insgesamt 60 Millionen investiert.

Keine Konkurrenz zu privaten Anbietern



nöGIG-Geschäftsführer Hartwig Tauber: „Wir sind keine Konkurrenz zu privaten Anbietern. Wir werden nur dort aktiv, wo Investitionen in die Glasfaserinfrastruktur für private Anbieter nicht rentabel sind und wo die Bevölkerung dies auch wünscht. Gerade haben wir in Waidhofen an der Ybbs eine Befragung gestartet. Nur wenn 40 Prozent der Haushalte für einen Glasfaseranschluss unterschreiben, starten wir den Ausbau. 7.800 Haushalte und Betriebe in ganz Niederösterreich haben bereits einen solchen Vertrag unterschrieben. Dieses Modell setzt daher auf Überzeugungsarbeit, Kommunikation mit der Bevölkerung und eine gute Zusammenarbeit mit den Gemeinden."

Die Kriterien der Jury



Die EU-Kommission vergab die Auszeichnung für die besten Verfahren und Konzepte zur Planung und Umsetzung von Hochgeschwindigkeits-Breitbandnetzwerken in Europa auf Grundlage einer Fachjury-Wertung. Die fünf-köpfige Jury bewertete unter anderem die Wirksamkeit der Modelle, die Leistbarkeit von Dienstleistungen (Preis/Mbps), die Qualität der angebotenen Leistungen (Download und Upload Geschwindigkeit etc.). sowie den Grad an Offenheit der geschaffenen Infrastruktur und das daraus resultierende Wettbewerbslevel.