
Das Land hat für die Gemeinden europaweit eine einheitliche Kommunalsoftware ausgeschrieben. Foto: Shutterstock/Markus Mainka
Einheitliche Software für alle Gemeinden
In den 132 Kärntner Gemeinden gibt es acht verschiedene Softwarelösungen von fünf Anbietern; dazu Unmengen von Einzellösungen (Applikationen). Das soll sich nun ändern.
„Eine zeitgemäße, einheitliche Software-Ausstattung der Gemeinden ist dringend notwendig. Einheitliche Software ist Basis für weitere große Reformen, die auf Land und Gemeinden zukommen – angefangen vom Rechnungswesen über Transferentflechtungen bis hin zur Struktur- und Aufgabenreform“, sagte Gemeindereferentin Gaby Schaunig beim Besuch der Messe für Informations- und Kommunikationstechnologie IT Carinthia. „Neben der Qualitätssteigerung bietet eine gemeinsame Kommunalsoftware auch massive Kostenvorteile, etwa durch einheitliche Schulung und Wartung. Zudem ist sie Grundlage für erfolgreiche interkommunale Zusammenarbeit“, so Schaunig. Über das Gemeindeinformatikzentrum Kärnten – eine gemeinsame Initiative des Landes, des Kärntner Gemeindebundes und der Städte Klagenfurt und Villach – erfolgte kürzlich eine Ausschreibung für eine neue, einheitliche Kommunalsoftware.
Zeitpunkt ist ideal
„Da aufgrund auslaufender Lizenzen acht von zehn Kärntner Gemeinden in den kommenden zwei bis drei Jahren ihre Software wechseln oder upgraden müssen, ist der Zeitpunkt ideal“, sagte Gerd Sarnitz, Geschäftsführer des Gemeindeinformatikzentrums. Das Einsparpotenzial für die Gemeindekassen liegt zwischen 20 und 30 Prozent. Offene Schnittstellen sollen dafür sorgen, dass künftig auch lokale Softwareanbieter für die einzelnen Gemeinden individuelle Applikationen anfertigen und an das System anschließen können.
Das Volumen der EU-weiten Ausschreibung einer einheitlichen Kommunalsoftware für Kärntner Gemeinden beträgt rund 3,6 Millionen Euro. Die Bewerberauswahl wird im November starten, der Zuschlag soll im Februar erteilt werden.