Menschen vor einem Computerbildschirm
Gemeinden erheben täglich Informationen. Mit richtigem Datenmanagement können damit grundlegende Fragen beantwortet werden.
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Digitalisierung

Warum Daten so wertvoll sind

Daten begegnen uns heute in nahezu allen Lebensbereichen, egal ob die Temperaturanzeige auf einem Thermometer, ein Urlaubsfoto auf dem Smartphone oder auch dieser Artikel. Daten sind für das digitale Zeitalter das, was Maschinen für die Industrialisierung waren: der Treibstoff des Fortschritts. Sie bilden die Grundlage für fundierte Entscheidungen und intelligente Technologien.

Globale Konzerne wie Google oder Facebook arbeiten schon lange mit Daten und haben erkannt, wie groß der Mehrwert sein kann. Unsere digitalen Spuren verraten viel über unsere Vorlieben, Gewohnheiten und Bedürfnisse. So können große Unternehmen, dank unserer Likes und Profilangaben auf Social Media, gezielt Werbung schalten.  
Auch für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) sind gut verwaltete Daten unerlässlich. 

Die KI lernt von den „gefütterten“ Informationen und kann so auf verschiedene Arten eingesetzt werden, wie zum Beispiel als Chat Bot auf einer Website. Doch ohne sauberen Datenpool funktioniert keine KI sinnvoll. Sind die Daten fehlerhaft, liefert die KI unzutreffende, verzerrte oder sogar gefährliche Ergebnisse.

Was bedeutet Datenmanagement? 

Datenmanagement umfasst die Planung, Organisation und Kontrolle aller datenbezogenen Prozesse. Zuerst werden Daten erfasst, zum Beispiel die Verkaufszahlen der letzten Monate in den verschiedenen Regionen. Die Qualität dieser Informationen kann durch gutes Datenmanagement gesteigert werden. Doppelte Eingaben oder unterschiedliche Einheiten in der Erfassung können erkannt und gereinigt werden. 

Wenn man dann einen sauberen Datensatz hat, werden Regeln für die Speicherung und Nutzung festgelegt. Man muss entscheiden ob man Daten auf einem lokalen Server speichert oder aber in einer Cloud. Sobald Zugriffsrechte und Datenschutz gewährleistet sind, kann man in den gesammelten Informationen nach wertvollen Erkenntnissen suchen. Mit Hilfe von Business Intelligence Systemen kann dann analysiert werden, wann die Verkaufszahlen am höchsten sind, welche Ressourcen besonders ausgelastet sind oder wie viele Klicks meine Werbekampagne generiert. Mit diesen Informationen lassen sich Verbesserungen umsetzen, Initiativen anstoßen und Prozesse effizienter gestalten.

Datenmanagement in Kommunen – Vom Bauchgefühl zu Fakten

Besonders auf kommunaler Ebene ist verantwortungsvoller Umgang mit Daten unerlässlich. Gemeinden erheben täglich Informationen, wie Geburtenraten, Auslastung öffentlicher Einrichtungen oder Verkehrsströme. Mit richtigem Datenmanagement können diese Informationen grundlegende Fragen beantworten: Wo fehlen Kindergartenplätze? Wie können Ressourcen effizient eingesetzt werden? Wie gut ist die Nahversorgung verteilt? Auch wenn viele Bürgermeisterinnen und Bürgermeister diese Antworten bereits durch Erfahrung und Bauchgefühl beantworten können, hilft die Datenanalyse diese Einschätzungen mit Fakten zu belegen.

Daten erfordern Verantwortung. Daten ermöglichen in allen Bereichen entscheidende Erkenntnisse. Sie helfen Trends frühzeitig zu erkennen und Innovationen anzuregen. Gleichzeitig birgt diese Fülle an Informationen auch Risiken wie Cyberangriffe oder den Missbrauch sensibler Informationen. Durch professionelles Datenmanagement lassen sich diese Gefahren minimieren. 

Entscheidend ist immer der verantwortungsvolle Umgang. Ziel ist es keinesfalls Einzelpersonen zu durchleuchten, sondern durch anonymisierte, faktenbasierte Prognosen die Lebensqualität zu steigern. Dank der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) sind unsere Persönlichkeitsrechte geschützt und dürfen nicht unkontrolliert weitergegeben oder missbraucht werden.

Daten nutzen, um das Leben zu verbessern

Intelligente Datennutzung kann das Leben in unseren Gemeinden spürbar verbessern, zum Beispiel bei der Planung von Kinderbetreuungsangeboten oder dem Ausbau erneuerbarer Energien. Die Analyse anonymisierter Informationen hilft, die Personalressourcen in den Kommunen bedarfsgerecht zu planen und die Infrastruktur gezielt auszubauen. Der Österreichische Gemeindebund wird sich auch weiterhin dafür einsetzen, Gemeinden bei der verantwortungsvollen Erhebung und Nutzung ihrer Daten zu unterstützen. Das Ziel ist es, die digitalen Services zum Wohle aller Bürgerinnen und Bürger zu gestalten.

Die Generierung von Daten wird nicht abnehmen. Umso wichtiger ist es, den richtigen Umgang mit ihnen zu fördern. Wer von KI & Co profitieren will, sollte seine Datenstrategie besser früher als später definieren. 

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