Ein Hallenbad für eine ganze Region
Der Bau des „Regionalbad Gänserndorf“ wurde erst durch die Beteiligung der Gemeinden des Bezirks möglich. Durch die Kooperation ist die finanzielle Beteiligung für jede einzelne Gemeinde überschaubar. Insgesamt betrugen die Gesamtherstellungskosten inkl. Zufahrt, Parkraum und Außenanlagen rund neun Millionen Euro.
Wie kam man aber dazu, ein Schwimmbad für eine ganze Region zu bauen?
Breite Einbindung von Entscheidungsträgern
„Nachdem das alte Bad in die Jahre gekommen war und der Abgang jährlich 450.000 Euro ausgemacht hat, waren wir zum Handeln gezwungen“, berichtet der Gänserndorfer Bürgermeister René Lobner.
Auf Basis einer aus LEADER-Mitteln geförderten Vorstudie wurde ein Konzept für ein Regionalbad entwickelt, wo neben Experten auch Vertreter der Region, der Schulen, des Landes Niederösterreich und des Bundes eingebunden wurden.
Das Besondere am Bad ist die österreichweit einzigartige Aquacross-Anlage, die neben einer Boulderwand und einem Sprungturm speziell für die Jugend Attraktionen darstellt.
Viel Klinkenputzen war notwendig für das Hallenbad
30 Gemeinden unter einen Hut zu bringen war aber nicht leicht. „Den meisten Gemeinden war schon bewusst, dass man eine Infrastruktur wie ein Hallenbad nicht alleine stemmen wird können“, berichtet Bürgermeister Lobner. Eine gewisse Grundbereitschaft sei also durchaus vorhanden gewesen. Trotzdem war viel „Klinkenputzen“ und Überzeugungsarbeit in den einzelnen Gremien und bei den Bürgermeisterkollegen notwendig, um das Projekt zu verwirklichen.
„Ich war in diversen Gemeinden und habe das Konzept des neuen Bades und des Beteiligungsmodelles vorgestellt. Zuerst haben die Gemeinden einen Grundsatzbeschluss in den einzelnen Gemeinderatsorganen gefasst und als letzten Schritt dann eine Vereinbarung mit der Stadtgemeinde Gänserndorf beschlossen“, fasst Lobner zusammen.
Keine Bevorzugung von VP-Gemeinden
Den Vorwurf, der zuletzt in verschiedenen Medien erhoben wurde, dass in Niederösterreich VP-regierte Gemeinden bei Großprojekten bevorzugt werden, will Lobner – er ist auch ÖVP-Landtagsabgeordnerter – nicht auf sich sitzen lassen. „Das ist billig. Wir haben das Projekt professionell und über einen langen Zeitraum geplant und haben sämtliche Partner durch überzeugende Argumente und transparente Vorgehensweise ins Boot geholt“, sagt er. Die Parteizugehörigkeit eines Bürgermeisters spiele überhaupt keine Rolle. „Grundvoraussetzungen waren persönliches Engagement und ein gutes und sinnvolles Projekt.“