„Dorferneuerung braucht initiative Menschen“

In der Ausgabe 2/1996 des „Kommunal-Magazins“ war die Stärkung des ländlichen Raums ein beherrschendes Thema. Wir berichteten damals über das Bekenntnis „zu einer progressiven Politik für die ländlichen Regionen“, das die Mitglieder der ARGE Landentwicklung beim „3. Europäischen Dorferneuerungskongress“ in Konstanz am Bodensee ablegten.

Als Unterstützung formulierten sie die „Konstanzer Erklärung“ mit ihren fünf Leitlinien:

  1. Stärkung kultureller und sozialer Identität. Vor allem sollen jene Einrichtungen einen besonderen Stellenwert und dementsprechende finanzielle sowie ideelle Förderung bekommen, die als Ort der Begegnung zur Stärkung der gemeinschaftlichen Identität beizutragen vermögen.
  2. Schaffung florierender Wirtschaftsräume: Besonders Landwirtschaft sowie Gewerbebetriebe, die regionstypische Fertigkeiten pflegen, verdienen als Eckpfeiler der ökonomischen Entwicklung Unterstützung. 
  3. Hebung des Umweltbewusstseins: Ländliche Entwicklung muss darauf abzielen, die natürlichen Lebensgrundlagen zu erhalten und das ökologische Gleichgewicht zu bewahren. Dazu bedarf es einer „zeitgemäßen Nutzung der Naturlandschaften“.
  4. Symbiose von alter und neuer Bausubstanz: Bauliche Maßnahmen in Europas Dörfern haben sich künftig besonders an Fragen der Raumordnung und Siedlungsentwicklung zu orientieren..
  5. Forcierung erneuerbarer Energieträger: Die Versorgung ländlicher Räume durch erneuerbare Energieträger ist ein dringliches Anliegen der Landentwicklung. 

Österreichs damaliger EU-Kommissar Franz Fischler, wie Unterrichtsministerin Elisabeth Gehrer einer der VIP-Teilnehmer, meinte, dass „das lebensfähige Dorf einen mit den Städten vergleichbaren Standard bieten muss“. Angesichts der immer noch dauernden Breitband-Debatte ein bemerkenswert weitsichtiger Satz vor 25 Jahren.