IMPULS Gemeindeinnovationspreis
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Das sind Österreichs innovativste Gemeinden

5. Mai 2019
Welche Gemeinde ist die innovativste in ganz Österreich? Um das herauszufinden findet ein mehrstufiger Entscheidungsprozess statt. Die KOMMUNAL-Leser haben ihre Favoriten bereits gekürt: Das Publikumsvoting ist beendet, und hier sind die Ergebnisse.

Der IMPULS Award ist der Preis für innovative Impulsgeber. Mit ihm werden jene Gemeinden ausgezeichnet, die das einfallsreichste kommunale Projekt oder eine konkrete Idee zur Verbesserung des Alltags Ihrer Bürger umgesetzt haben.

Doch wie entscheidet man, welche die beste Gemeinde ist? Um größtmögliche Fairness und Objektivität zu gewährleisten findet der Entscheidungsprozess für den IMPULS Award in drei Stufen statt. 

  1. Aus der Fülle an Einreichungen (weit über 100 Bewerbungen) hat eine Experten-Jury jedes Projekt nach mehreren Kriterien beurteilt und anhand der bestbewerteten Impulsgeber eine Short-List mit jeweils fünf Nominierten erstellt.
  2. Aus den fünf Nominierten jeder Kategorie konnten alle Kommunalleser per Online-Voting ihre Favoriten wählen. Die Beteiligung war überwältigend. Allein innerhalb der ersten Tage haben weit über 10.000 Teilnehmer ihre Stimme abgegeben. Die genauen Resultate der Publikumsabstimmung finden Sie auf den folgenden drei Seiten abgebildet. 
  3. In der Finalrunde tritt die Fachjury zusammen und kürt die Preisträger jeder Kategorie. Die Voting-Ergebnisse der Publikumsabstimmung fließen dabei als Jurystimme mit ein. Aus den Gewinnern der Kategorien wird schließlich der Gesamtsieger ermittelt.

Die Votingergebnisse in den Kategorien

Kategorie "Ortskernbelebung"

Den größten Anklang fanden die Initiativen zur Ortskernbelebung aus solchen Gemeinden, die sich tendenziell eher im Norden und Osten Österreichs befinden.   

Im oberösterreichischen Lengau schafft ein Hofladen mit regionalen Produkten nicht nur Arbeitsplätze für Menschen mit Beeinträchtigung, sondern gibt dem Ort den abhandengekommenen Nahversorger zurück. Das integrierte Café fungiert dabei als beliebter Treffpunkt für die Einheimischen.

Nicht weit davon entfernt, in  St. Georgen bei Obernberg am Inn, wurden seit dem Start eines Dorferneuerungsprojektes im Jahr 1992 zahlreiche Initiativen gesetzt. Ausgehend von der Nachnutzung der ehemaligen Volksschule gelangen erfolgreich Betriebs- und Geschäftsansiedlungen.

Auch im burgenländische Wiesen verwirklichte die Marktgemeinde unter dem Motto „Freiraumgestaltung mitten im Herzen von Wiesen“ mehrere vorbildhafte Projekte. Alle Gemeindeeinrichtungen wurden im Zentrum angesiedelt. Hier achtete man darauf, dass die Wege kurz sind und das Leben im Zentrum anstatt an der Peripherie bleibt. Damit hat man bereits den Burgenländischen Dorferneuerungspreis 2017 gewonnen, doch reicht es auch für den IMPULS Award?

In Kleinmeiselsdorf im Waldviertel wird unter der Einbeziehung der Bevölkerung ein Ortszentrum neu geschaffen, das es bislang überhaupt nicht gegeben hat.

Und dann wäre da noch der Erstplatzierte des KOMMUNAL-Leservotings, die Stadtgemeinde Trofaiach (Stmk.): Mit einem Masterplan Öffentlicher Raum und zahlreichen Veranstaltungen in der Innenstadt kommt die Stadt nicht nur ganz offensichtlich bei der eigenen Bevölkerung gut an.

Kategorie "Sichere Gemeinde"

Frisch. Sicher. Steirisch. So kann man die Phalanx an Sicherheitsprojekten aus dem grünen Herzen Österreichs nennen. Wird sich St. Anton dagegen behaupten können?  

Mit Sicherheit kreativ bzw. „mit Kreativität sicher“ sind die Steirer zweifelsohne. Gleich vier Projekte haben es auf die Short-List der Kategorie „Sichere Gemeinde“ geschafft. In der Stadt Weiz hat man einen Blackout-Vorsorgeplan entwickelt, mit dem die Gemeinde auf den „totalen Stromausfall“ vorbereitet ist. 

In Wildon werden im Zuge des Plans „Aktiv zur Schule“ gemeinsam mit den Schülern verkehrssichere und attraktive Radrouten zur Neuen Mittelschule erarbeitet.

In Knittelfeld setzt die Polizei gemeinsam mit der Bevölkerung unter dem Motto „Gemeinsam.Sicher im Murtal“ mit einem Sicherheitskonzept auf ein Miteinander.

In St. Anton am Arlberg erhöht die Gemeinde mit dem Verlegen der Umfahrungsstraße die Sicherheit ihrer Bürger.

Zwei Projekte zur Verkehrssicherheit, zwei zur persönlichen Sicherheit und eines zur Versorgungssicherheit. Wer wird das Rennen machen?

Beim Publikum hat jedenfalls die Initiative der Stadt Graz die Nase vorn. Beim Favoriten des Leservotings hilft das „Heimwegtelefon“ das subjektive Sicherheitsgefühl, aber auch die aktive Sicherheit zu steigern. Wer in der Nacht allein unterwegs ist, sich unsicher fühlt oder vermutet verfolgt zu werden, kann das Heimwegtelefon anrufen. Laufend gibt man seinen Standort durch und plaudert, bis man sicher zu Hause angekommen ist. Das gibt ein gutes Gefühl und schreckt eventuelle Angreifer ab. Sollte man tatsächlich belästigt werden, verständigt der Gesprächspartner die Polizei. 

Kategorie "Digitalisierung"

01001111 11000011 10010110 ist die binäre Schreibweise von „OÖ“ und wohl auch die passendere, wenn man sich anschaut, woher der Großteil der Gemeinden auf der Shortlist „Digitalisierung“ kommt. 

Gleich vier der fünf Finalkandidaten in dieser Kategorie kommen aus Oberösterreich. So schafft etwa die Gemeinde Gampern durch ihre Online-Bürgerbeteiligungswebsite www.vor-den-vorhang.at volle Transparenz. 
Einzigartig:  Gampern hat es gleich mit einem zweiten Projekt unter die Finalisten geschafft, in dem es um die Prozessoptimierung in und mithilfe der Digitalisierung geht.

Ambitioniert zeigt man sich auch in St. Marein. Die Gemeinde hat sich die vollständige Digitalisierung der kommunalen Verwaltung zum Ziel gesetzt.

Durch einen bezirksweiten flächendeckenden Glasfaserausbau will Munderfing die ländlichen Regionen unabhängiger machen.

Doch die oberösterreichische Phalanx an starken Digitalprojekten wird von Feldkirchen und Riegersburg aus der Steiermark durchbrochen. Zumindest wenn es nach der Gunst der KOMMUNAL-Leser geht.

Beim Online-Voting konnte das Projekt „Smart Waste“ die meisten Stimmen verbuchen. Dabei geht es um neue bedarfsgerechte Bürgerservices, mehr Effizienz und Transparenz für Gemeinden und der Verbesserung der Ökobilanz im Bereich der Abfallentsorgung. Neben der Bewusstseinsförderung für Umweltthemen stehen sowohl individuellere Leistungen für die Einzelbürger als auch smarte Anwendungen für die Gemeinde im Fokus. Intelligente Mülltonnen und moderne Wertstoffscanner spielen dabei die Hauptrollen. Durch die direkte Kommunikation mit den BürgerInnen über die Service-App „Daheim“ ist das Konzept weltweit einzigartig. Wird das Projekt die Jury gleichermaßen begeistern wie die Leser?

Kategorie "Nachhaltigkeit"

Ökologisch, ökonomisch oder sozial? Nachhaltigkeit kann auf vielen Ebenen Platz greifen. Unter den Finalisten dieser Kategorie sind alle Dimensionen vertreten.

In Weiz engagiert man sich bereits seit Jahren konsequent im Bereich der ökologischen, ökonomischen und sozialen Nachhaltigkeit. 
Mit dem Projekt „Essbare Gemeinde Kremsmünster“ will die oberösterreichische Gemeinde der Vision einer unabhängigen Grundversorgung einen großen Schritt näher kommen.

Zum Thema umweltfreundlicher Verkehr hat die Gemeinde Wieselburg ein umfassendes Mobilitätskonzept ausgearbeitet.

In Mistelbach setzt die Stadt auf BürgerInnengärten, die zentrumsnah verortet angemietet werden können, und auf denen die Bürger Lebensmittel regional, saisonal und biologisch selbst produzieren.

Den Nerv der Zeit und eindeutig auch die Gunst der Online-Voter hat die Stadtgemeinde Knittelfeld getroffen, die sich zum Ziel gesetzt hat, gänzlich plastikfrei zu werden. Doch das ist bei weitem nicht alles. In allen Schulen und Kindergärten von Knittelfeld werden gezielt von den Umwelt-und Abfallberater Bewusstseinsbildungsmaßnahmen in Richtung „ökologisches Bewusstsein zum Schutz unserer Umwelt“ gesetzt. „Klima-Kochworkshops“ für die Knittelfelder Bürgerinnen und Bürger, eine alljährliche Fahrradbörse, LIFE+Natur-Projekte in der Lässer Au, die Amphibienwiege Apfelberg, Initiativen im Bereich E-Mobilität, wie das errichten effizienter E-Tankstellen, das Anlegen von Bienenweiden und Blühstreifen, bei der Samen an die Bürgerinnen und Bürger sowie an die Kindergärten verteilt wurden, sind weitere Punkte, die die Stadt, die seit 2017 übrigens auch glyphosatfrei ist, in die Pole Position katapultiert hat – zumindest bei der Publikumsabstimmung.

Wird Knittelfeld diesen Vorteil bis ins Ziel halten können?

Kategorie "Wirtschaftsförderung"

Geht’s der Wirtschaft gut, geht’s auch der Gemeinde gut. Örtliche Betriebe will jeder unterstützen. Den folgenden Gemeinden gelingt das vorbildhaft gut.  

In Waidhofen an der Ybbs etwa bietet der Beta-Campus Raum für die Entwicklung neuer Ideen und Projekte zu Themen wie die Zukunft des Wohnens.

Mit einem neuen Ärztehaus sowie der Ansiedelung mehrerer Unternehmen schafft die Vorarlberger Gemeinde Mellau Synergien und bringt auf diese Weise Schwung in die lokale Wirtschaft.

Mit Ihrer Online-Plattform „kremsmünster.online“ hat die oberösterreichische Gemeinde die lokale Wirtschaft auch im Internet sichtbar gemacht. 
In  St.Martin an der Raab  bietet die Gemeinde mit der Raabtalmesse Kleinunternehmen und Start-Ups eine budgetschonende Plattform, um sich dem heimischen Publikum zu präsentieren.

Den größten Zuspruch der Online-Abstimmung erhielten jedoch Weiz und St. Ruprecht an der Raab. Unter dem Grundgedanken „Gemeinsam sind wir stärker“ beschlossen im Dezember 2015 die Vertreter der Marktgemeinde St. Ruprecht/Raab und der Stadtgemeinde Weiz den gemeinsamen Wirtschaftsraum zu stärken und weiterzuentwickeln.

Nach Vorstudien wurden geeignete Industrieflächen und Betriebsstätten erhoben, aufbereitet und vermittelt, sowie entsprechende Standort-Marketingmaßnahmen durchgeführt. Durch die Zusammenarbeit wird für jedes Unternehmen der ideale Standort gefunden, und zwar unabhängig von einzelnen Gemeindeinteressen. Um dies gewährleisten zu können, wurde gleichzeitig eine Kommunalsteuersplittingvereinbarung abgeschlossen. Die gesamte Kommunalsteuer aus gemeinsam angesiedelten Betrieben wird im Verhältnis 70% (Standortgemeinde) und 30% (Partnergemeinde) aufgeteilt. Den KOMMUNAL-Lesern gefällt‘s!

Einladung zur Preisverleihung in Graz

Kommen Sie zur Preisverleihung am 26. Juni in die Grazer Seifenfabrik. Erfahren Sie als erste, wer gewonnen hat, und feiern Sie mit uns einen Abend, den wir allen 2.100 großartigen Gemeinden widmen möchten, die sich mit vollem Herzen ihren Bürgerinnen und Bürgern verschrieben haben. 

Für Köstlichkeiten, Buffet und gute Unterhaltung ist natürlich gesorgt. Anstatt des Eintrittspreises bitten wir Sie um eine freiwillige Spende an das Österreichische Hilfswerk (Raiffeisen - IBAN: AT63 3200 0002 0702 2460). 

Bitte melden Sie sich und Ihre Begleitpersonen bis 17. Mai über die Webseite www.kommunal-impuls.at an.