Kinder in der Schulkantine
Kindergärten und Schulen sollen auf regionale Beschaffung beim Essen umstellen.
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Auch Gemeinden und Länder sollen regional beschaffen

4. August 2021
Drei von vier Österreicherinnen und Österreichern wünschen sich eine Ausweitung des Angebots an regionalen Lebensmitteln. „Wir wollen dafür sorgen, dass in der Region die Lebensmittel für die Gemeinschaftsverpflegung möglichst auch aus der Region kommen. Wer regional kauft, stärkt bäuerliche Familienbetriebe, schützt das Klima durch kürzere Transportwege und sorgt dafür, dass die Wertschöpfung erhalten bleibt“, erklärt Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger.

Der Bund geht mit gutem Beispiel voran und hat die Initiative „Österreich isst regional“ ins Leben gerufen. Köstinger: „Mit dem Aktionsplan ‚Nachhaltige Beschaffung‘ wollen wir unser Ziel, die möglichst 100-prozentige regionale und saisonale öffentliche Beschaffung bei Lebensmitteln, erreichen. Jetzt starten wir gemeinsam eine Initiative, damit auch unsere Gemeinden und Landeseinrichtungen diesen Weg einschlagen bzw. fortsetzen.“

Gemeinden wichtige Player bei der Gemeinschaftsverpflegung

Den Gemeinden kommt in der Gemeinschaftsverpflegung eine wesentliche Rolle zu, sie sind Erhalterinnen der Pflichtschulen und der meisten Kinderbetreuungseinrichtungen, in denen täglich hunderttausende Mahlzeiten konsumiert werden. 5.500 Kinderbetreuungseinrichtungen werden österreichweit von Gemeinden verwaltet und erhalten. 72 Prozent aller Kindergärten stehen unter kommunaler Verwaltung.

Darüber hinaus sind die Kommunen für den Erhalt und damit auch die Gemeinschaftsverpflegung von 4.200 Volks- und Mittelschulen sowie Sonderschulen und Polytechnischen Schulen verantwortlich.

„Nachhaltigkeit wird heute in nahezu allen Bereichen unseres Alltags gelebt, aber auch von der Bevölkerung eingefordert. Deswegen ist nachhaltige Beschaffung auch für die Gemeinden ein aktuelles Thema - nicht nur aufgrund des Nachhaltigkeitskonzepts, sondern auch wegen der finanziellen Einsparungen. Regionaler Einkauf fördert nämlich heimische Arbeitsplätze und kurbelt unsere Wirtschaft an. Die Initiative „Österreich isst regional“ leistet damit einen wichtigen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz und setzt gleichzeitig ein sichtbares Zeichen, dass auch die Gemeinden als Vorbilder für Klima-, Umwelt- und Naturschutz ihrer Rolle gerecht werden“, so Alfred Riedl, Präsident des Österreichischen Gemeindebundes. 

Kindergärten und Schulen sollen auf regionale Beschaffung beim Essen umstellen

Gemeinsam mit den Bundesländern wurde die Bundesbeschaffung GmbH beauftragt, das Projekt „Forum Österreich isst regional“ zu koordinieren und öffentliche Kantinen dabei zu unterstützen, Lebensmittel regionaler und saisonaler zu beschaffen.

„Die Gemeinden sind der Schlüssel zur regionalen Beschaffung in der Gemeinschaftsverpflegung. Wir wollen, dass Kindergärten, Schulen und Betreuungseinrichtungen auf regionale Beschaffung beim Essen umsteigen. Jede Gemeinde kann hier selbst aktiv werden, egal, ob sie beim Wirten ums Eck oder bei einem größeren Anbieter das Essen bestellt. Von den Kindergärten und Schulen in den Gemeinden bis hin zu den Seniorenzentren und den Justizanstalten. Wir haben in der öffentlichen Hand ein enormes Potential“, meint Ministerin Köstinger.

Leitfaden für Kantinen

Mit dem neuen Leitfaden „Los geht’s: mehr Qualität auf unseren Tellern“ für Gemeinden und öffentliche Kantinen (Land und Bund) soll ein Anstoß für eine möglichst regionale und saisonale öffentliche Beschaffung bei Lebensmitteln gesetzt werden. Mit Best-Practice-Beispielen wird im Leitfaden gezeigt, wie einfach es sein kann, auf regionale Qualität zu setzen. Der Leitfaden ergeht jetzt an alle Gemeinden und private sowie öffentliche Kantinen.

Das Booklet zur nachhaltigen Beschaffung für Gemeinden ist hier downloadbar.