Gruppenbild mit Rössler in Salzburg
Landeshauptmannstellvertreterin Astrid Rössler beim Agenda 21-Treffen im Lungau.
Foto: Land Salzburg/Büro Rössler

Acht Ideen für den Lungau

15. März 2016
„Ins-Tun-kommen im Biosphärenpark Lungau!“ Das war das Motto des ersten Agenda 21 Netzwerktreffens in Mariapfarr. Ziel war es, Ideen und Projekte auszuarbeiten, die den Lungau als Biosphärenparkregion stärken und ihn als Arbeits- und Lebensort für junge Menschen attraktiver machen. Moosburg in Kärnten soll Vorbild sein.

Nach der Präsentation von gelungenen Projekten, wie zum Beispiel dem Outdoorparc in Mariapfarr, der Biosphärenparkschatzkiste oder der Käserei in Thomatal, in Form von Kurzfilmen wurde in kleinen Gruppen intensiv gearbeitet und diskutiert. Dabei wurden acht Ideen zur Stärkung des Lungaus als attraktiven Arbeits- und Lebensraum gemeinsam weiterentwickelt:


  • Wie kann das Thema „Heilkraft der Alpen“ ein Zugpferd der Biosphäre werden?

  • Ein Co-Working-Space im Lungau – was brauchen wir dazu?

  • Kann das Biosphärenparkfrühstück neu aufgesetzt werden?

  • Das Beispiel der „Nockfleisch Genossenschaft“ – auch eine Option für den Lungau?

  • Jugend gestaltet ihre Region

  • Gesundes Bauen und Wohnen im Biosphärenpark

  • Trinkwasserschule Lungau – Bewusstsein für unser gesundes Leitungswasser

  • Ein Waldkindergarten im Lungau






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Dem Talenteschwund entgegenwirken



Dem „Brain-Drain“ (Verlust beziehungsweise das Wegziehen von gut ausgebildeten Arbeitskräften) entgegenzuwirken, sie zum Zurückkehren zu motivieren und ihnen ein attraktives Arbeits- und Lebensumfeld zu bieten, daran wurde an den Projekttischen konkret gearbeitet. Denn der Lungau ist salzburgweit am stärksten von Abwanderung betroffen, und dieser Trend setzt sich – Prognosen zufolge – auch in den kommenden 15 Jahren fort. Viele gut ausgebildete junge Menschen kehren nicht in ihre Heimatregion zurück, weil entsprechende Arbeitsmöglichkeiten fehlen.



„Der Lungau als UNESCO Biosphärenpark hat viel zu bieten. Wir wollen dem Talenteschwund von Facharbeitern, Unternehmern, Künstlern und Akademikern entgegenwirken. Dafür brauchen wir kreative und praxisnahe Lösungen und müssen diese auch rasch verwirklichen“, so Regionalmanager Josef Fanninger.

Vorbild Moosburg



Die Zukunftsgemeinde Moosburg in Kärnten hat dazu bereits einige Schritte gesetzt. „Wissen alleine ist zu wenig. In Moosburg verfolgen wir das Motto 'Kreativität ist unsere Zukunft'. Die wesentlichen drei Buchstaben sind T-U-N. Als Gemeinde fördern wir die Ansiedelung und Entwicklung des kreativwirtschaftlichen Milieus", erläuterte der Bürgermeister von Moosburg, Herbert Gaggl.



2014 wurde mitten im Moosburger Multifunktionsgebäude am Dorfplatz ein neuartiges Gemeinschaftsbüro mit neun Arbeitsplätzen für Kreativschaffende umgesetzt. Als Betreiber des Co-Working-Space tritt die Gemeinde Moosburg auf. Sie vermietet die Arbeitsplätze um monatlich 179 Euro, damit sich auch kleinere Selbstständige die Miete leisten können und junge Menschen zum Weg in die Selbstständigkeit motiviert werden. Wolfgang Lackner, Vertreter der Jungen Wirtschaft Lungau, plant bereits ein ähnliches Projekt im Biosphärenpark Lungau. Er und sieben weitere „Projektbringer“ hatten im zweiten Teil des Abends Gelegenheit, ihre Ideen zu diskutierten und weiter zu entwickeln.

Agenda 21 – Zukunft gemeinsam gestalten



Das Lungauer Netzwerktreffen war eingebettet in den regionalen Agenda-21-Prozess, einem großen Bürgerbeteiligungsprozess, der 2012 gemeinsam mit der Bevölkerung und dem Biosphärenparkmanagement gestartet wurde. Bei 62 Veranstaltungen brachten sich mehr als 1.300 Lungauerinnen und Lungauer mit ihren Ideen ein. Ziel war es, Prioritäten für eine zukunftsbeständige Entwicklung der Region als Biosphärenpark zu formulieren. Einiges ist bereits gelungen, und nun gilt es noch mehr, Schritt für Schritt umzusetzen. "Das ist nicht immer eine leichte Aufgabe, aber wir wollen diese sehr positive Stimmung des heutigen Abends mitnehmen und die Projektideen und Personen, die dahinterstehen, bestmöglich unterstützen", so Markus Schaflechner, Biosphärenparkmanager der Region und Mitveranstalter des Agenda 21 Netzwerktreffens