Sirene Zivilschutz
Schützen was wichtig ist
© bluedesign – stock.adobe.com

Zivilschutz - einst und jetzt

29. April 2021
ANZEIGE
Bis in die Mitte der 1980er-Jahre wurde Zivilschutz ausschließlich als „Schutz der Zivilbevölkerung vor kriegerischen Ereignissen“ verstanden. Der Zivilschutz war als Kern der „Zivilen Landesverteidigung“ in das Konzept der „Umfassenden Landesverteidigung“ integriert, dem die Ost-West-Konfrontation zu Grunde lag.

Über Initiative des Bundesministeriums für Inneres wurde 1985 begonnen, dem Zivilschutz in Österreich ein neues Leitbild zu geben. Zivilschutz wurde zunehmend auf den Schutz vor zivilen Katastrophen ausgerichtet, der militärische Aspekt trat in den Hintergrund. Auch dem Selbstschutz und der Aufklärung der Bevölkerung über Selbstschutzmaßnahmen wurde ab diesem Zeitpunkt mehr Beachtung geschenkt.

Mit Ende des Kalten Krieges haben sich die sicherheitspolitischen Rahmenbedingungen stark gewandelt. An Stelle eines militärischen Bedrohungsbildes traten globale sicherheitspolitische Herausforderungen wie die Weiterverbreitung von Massenvernichtungswaffen, der internationale Terrorismus, organisierte Kriminalität, Umweltprobleme, technologische Risiken, Epidemien und ähnliche Phänomene. Deshalb hat der österreichische Nationalrat am 12. Dezember 2001 eine neue Sicherheits- und Verteidigungsdoktrin verabschiedet, die 2011 zu einer umfassenden österreichischen Sicherheitsstrategie weiterentwickelt wurde.

Diese bezeichnet Naturkatastrophen und von Menschen verursachte Katastrophen als Bedrohungen und Herausforderungen unserer Zeit. Zivilschutz wird heute in Österreich definiert als „Gesamtheit aller Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung vor Gefahren, die von Naturereignissen sowie technischen, terroristischen oder kriegerischen Ereignissen ausgehen“. Katastrophenschutz wird als „Gesamtheit aller vor Eintritt einer Katastrophe getroffenen Maßnahmen in der Katastrophenvermeidung und Katastrophenvorsorge“ verstanden. Im Jänner 2020 fand im Innenministerium in Wien ein internationales Treffen zu den Themen „Strommangellage“ bzw. „Blackout“ statt.

In ganz Österreich wurde seit 2017 das Thema „Blackout“ zum Themenschwerpunkt des Zivilschutzverbandes erklärt. Gerade bei diesen sogenannten „vernetzten Krisen“ haben Beratungen mit den Expertinnen und Experten gezeigt, dass es absolut notwendig ist, auch in der Bevölkerung ein Risikobewusstsein zu schaffen, um gleichzeitig das Verantwortungsgefühl für den Selbstschutz und die damit verbundene Eigenbevorratung und Resilienz zu stärken.

Daher wird mit verschiedenen Aktionen bereits im Kindergartenalter bzw. im Volksschulalter begonnen, diese Zielgruppen über mögliche Gefahren zu informieren. Des Weiteren gibt es seitens der Zivilschutzverbände zahlreiche Vorträge, Schulungen und Infomaterialien zu verschiedenen Themen wie zum Bespiel einem flächendeckenden Stromausfall (Blackout) oder einem Strahlenunfall. Nähere Informationen zum Thema Blackout und vielen weiteren Zivilschutzthemen finden Sie auf www.bmi.gv.at/zivilschutz bzw. erhalten Sie vom Zivilschutzverband ihres jeweiligen Bundeslandes.