Sandsäcke vor einer Türe
Die letzten Erhebungen der Präventionsinstitution KFV zeigen: Die österreichische Bevölkerung fühlt sich schlecht auf solche Ereignisse vorbereitet und hat Bedarf an mehr und einfacher zugänglicher Information und Unterstützung.
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Eigenvorsorge gegen Extremwetter

19. September 2025
Extreme Wetterereignisse sind längst keine Ausnahme mehr – sie betreffen Regionen in ganz Österreich regelmäßig mit teils gravierenden Folgen. Gleichzeitig zeigt sich: Viele Schäden wären vermeidbar, wenn rechtzeitig vorgesorgt würde.

Die Präventionsinstitution KFV möchte die Bevölkerung ermutigen, einfache und kostengünstige Maßnahmen zur Eigenvorsorge zu ergreifen. Interessierte Gemeinden können eine Informationsbroschüre zum Thema kostenfrei beim KFV anfordern.

Klimawandel und Extremwetter – eine wachsende Herausforderung

Immer häufiger sehen sich Gemeinden und Einwohner:innen in Österreich mit extremen Wetterereignissen konfrontiert – Starkregen, Überschwemmungen, Hochwasser, Hagel oder Sturmböen treten mittlerweile mit steigender Regelmäßigkeit auf. 

„Ob wir wollen oder nicht, wir werden uns an die sich verändernden klimatischen Bedingungen und die Zunahme von Extremwetterereignissen anpassen müssen – und das möglichst schnell. Unsere langjährigen Studien zeigen, dass sich das Bewusstsein in der Bevölkerung für diese Risiken erhöht hat, es aber auf allen Ebenen – von politischen Maßnahmen bis zur Eigenvorsorge – deutlichen Handlungsbedarf gibt“, sind sich die auf Prävention spezialisierten Experten des KFV einig.

Bevölkerung sieht Informations- und Vorsorgebedarf

Die letzten Erhebungen der Präventionsinstitution KFV zeigen: Die österreichische Bevölkerung fühlt sich schlecht auf solche Ereignisse vorbereitet und hat Bedarf an mehr und einfacher zugänglicher Information und Unterstützung. 

Besonders im Bereich der persönlichen Vorsorge zeigt sich ein differenziertes Bild: 52 Prozent fühlen sich schlecht gerüstet – so die Ergebnisse einer Erhebung des KFV anlässlich der Hochwasserereignisse 2024. „Dabei gibt es gute, pragmatische Vorkehrungsmaßnahmen, die rasch, einfach und auch kostengünstig umgesetzt werden können. Gerade die große Anzahl der kleineren Schäden, die vermeidbar ist, wird stark unterschätzt“, so Dr. Armin Kaltenegger, Leiter des Bereichs Eigentumsschutz im KFV.

Erster Schritt: Risiko am eigenen Wohnort kennen

Der erste Schritt ist, sich über sein ­eigenes Risikopotenzial zu informieren. Auf www.hora.gv.at kann man binnen weniger Minuten das Risiko an der eigenen Wohnadresse erfahren und erhält praktische Anhaltspunkte für mögliche Vorsorgemaßnahmen. Darüber hinaus gibt es zahlreiche, in der Anschaffung günstige, aber dennoch wirkungsvolle Schutzmaßnahmen gegen Naturgefahren. Das KFV hat diese getestet und in einem Informationsfolder kompakt und verständlich zusammengefasst. 

Die Broschüre „Schnäppchen gegen Naturgefahren“ stellt Produkte vor, die ohne aufwendige bauliche Maßnahmen, behördliche Genehmigungen oder hohen Kostenaufwand den Schutz von Gebäuden und Eigentum wesentlich verbessern können. Die vorgestellten Systeme eignen sich gut für den privaten Gebrauch in Ein- und Mehrfamilienhäusern, Wohnungen und auch kleineren Betrieben – und sie sind schnell verfügbar, teils wiederverwendbar und vor allem: im Bedarfsfall rasch einsatzbereit.

Broschüre „Schnäppchen gegen Naturgefahren“

Die Broschüre „Schnäppchen gegen Naturgefahren“ ist online abrufbar und kann von interessierten Gemeinden unter der Mailadresse eigentumsschutz@kfv.at kostenlos angefordert werden. 

Geringer Aufwand – große Wirkung: Vorsorgen leicht gemacht

Von selbstaktivierenden Wasserbarrieren über flexible Schwallschutzsysteme für Eingänge und Einfahrten bis hin zu mobilen Dammsystemen für größere Flächen zeigt der Folder zahlreiche Lösungen auf, wie man sich effizient gegen eindringendes Wasser schützen kann. Auch technische Hilfsmittel wie Tauchpumpen und Rückstauverschlüsse gegen Kanalrückstau werden vorgestellt. 

Ergänzt wird das Angebot durch Wassersensoren, die vor eindringendem Wasser warnen, sowie durch Produkte zum Schutz vor Hagel und Sturm, wie fixierbare Hagelschutzplanen für Fahrzeuge, splitterhemmende Folien für Fenster oder nachrüstbare Windwächter, die außen liegende Beschattungssysteme bei starkem Wind automatisch einfahren. 
 

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