Veranstaltung in Graz - Festsaal
100 Bürgerinnen und Bürger stellten sich als Juroren zur Verfügung.
© steiermark.at/Leiß

Wie Behördensprache verständlich wird

28. Mai 2018
Amtsdeutsch ist für viele Menschen nur schwer zu verstehen. Mit der Initiative „Verständliche Steiermark“ will das Land diese Hindernisse entfernen.

„Die Steiermark ist das erste Bundesland, das landesweit sowie abteilungs- und behördenübergreifend damit begonnen hat, Kommunikationsbarrieren zwischen Bürgern und der Landesverwaltung abzubauen. Ziel der Initiative ,Verständliche Steiermark‘ ist es, so verständlich und unkompliziert wie möglich zu kommunizieren“, sagte Landeshauptmann-Stellvertreter Michael Schickhofer bei der „BürgerInnen-Jury“ in Graz.

Mit dieser BürgerInnen-Jury wurde ein wichtiger Meilenstein in dem Projekt, das schon im Vorjahr gestartet wurde, erreicht. Rund 100 Bürgerinnen und Bürger aus allen Teilen der Steiermark folgten einem Aufruf und stellten sich als Juroren zur Verfügung. Die Aufgabe war, Textpassagen, die zuvor von Landesbediensteten in Arbeitsgruppen überarbeitet wurden, in puncto Verständlichkeit und wertschätzender Sprache zu beurteilen. Verbesserungsvorschläge konnten schriftlich und mündlich abgegeben werden.

Ergebnisse der Jury-Sitzung

Generell bewerteten die Bürgerinnen und Bürger die meisten überarbeiteten Beispiele mit „viel verständlicher“ beziehungsweise „verständlicher“. Besonders einverstanden waren sie mit den überarbeiteten Beispielen der Rubrik „Alltagssprache statt Amtsprache“ (75 Prozent fanden die neue Version viel verständlicher, 11 Prozent verständlicher), die Beispiele der Rubrik „Aufzählungen bringen Klarheit“ (hier gaben 71 Prozent viel verständlicher und 12 Prozent verständlicher an) sowie die Beispiele von „Ausschreiben ist verständlicher“ (hier kreuzten 66 Prozent „viel verständlicher“ beziehungsweise 19 Prozent „verständlicher“ an).

Viel mehr als erwartet waren die Juroren bereit, neue Vorschläge zu machen. Diese werden nun mit den betroffenen Dienststellen diskutiert und wo immer das möglich ist, auch sofort umgesetzt.

Positiv für das Land Steiermark fiel auch die Abschlussfrage aus, wie zufrieden man insgesamt mit dem Service der steirischen Landesverwaltung sei. Da kreuzten 97 Prozent der Juroren „sehr zufrieden“ oder „zufrieden“ an.

Es gibt nur Gewinner

Für Landesamtsdirektor Helmut Hirt ist die „Verständliche Steiermark" jedenfalls ein Gewinn. „Einerseits sollen die Bürgerinnen und Bürger auf einen Blick erkennen, wie es um ihr Anliegen steht. Andererseits hilft es auch der Landesverwaltung, wenn die Abwicklung aller Anliegen möglichst rasch und reibungslos geschieht und die Zahl der Beschwerden beziehungsweise Nachfragen sinkt.“

Unverständliche Schriftstücke bitte melden

Das Land Steiermark hat eine eigene Website eingerichtet, auf der auf unverständliche Textstellen, Sätze, Wörter oder gar auf ganze Schreiben aufmerksam gemacht werden kann.

http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/ziel/144780126/DE/