Was bringt ID Austria?

Pandemiebedingte Veränderungen haben die digitale Verwaltung und ihre Möglichkeiten auch ins Bewusstsein vieler Bürgerinnen und Bürger gerückt. Es war ein Boost für die Handy-Signatur, Anmeldungsplattformen zum Testen und Impfen werden ganz selbstverständlich genutzt, Apps zum Contract Tracing usw. wurde breit medial diskutiert und Homeoffice wurde quasi über Nacht eingeführt.

Natürlich gab es lange vor Corona viele Anknüpfungspunkte und Entwicklungen im E-Government-Bereich, die fester Bestandteil unseres Alltags geworden sind. Es hat aber auch viele Herausforderungen aufgezeigt: Bedenken zum Thema Datensicherheit, die Belastungsgrenzen von Servern, die Verfügbarkeit von Mitarbeitern, Laptops mit Kameras, Regelungen usw.

Der rasche digitale Wandel in unserem Leben erzeugt jedenfalls zunehmend Druck und viele Chancen für auf alle Organisationen der öffentlichen Verwaltung.

Mehr als nur Digitalisierung

Dabei wäre es allerdings verkürzt, nur von Digitalisierung zu sprechen, denn tatsächlich wird digitalisiert, seit Computer erfunden wurden. Die flächendeckende Verfügbarkeit von Breitband bzw. 5G-Netzen als fortgeschrittene Übertragungstechnologien sind ebenfalls nur – wenngleich ein sehr wichtiger – ein Teil der digitalen Problemstellungen.

Für die Lösung und Umsetzung braucht es die digitale Transformation. Das Verständnis davon ist viel umfassender, denn hier wird die gesamte Prozesskette vom Kunden (oder Antragsteller) bis zum eigenen Unternehmen (oder den zuständigen Behörden) und wieder zurück zum Kunden (Antragsteller) betrachtet.

Die Problemstellungen, die dabei auftreten, sind ungleich komplexer und vielfältiger als bei der reinen Digitalisierung, wo es hauptsächlich um die Produktion oder Erfassung von elektronischen Daten bzw. singuläre Softwarelösungen in den Organisationen geht. Digitale Transformation muss sowohl die technischen und rechtlichen Belange im Blick haben als auch die Organisation und Prozesse und insbesondere die Menschen, als User*innen, als Betroffene, als Führungskräfte, als Mitgestalter*innen, der Veränderungen. Breite Information, Ausbildung und Schulungen sind unerlässlich oder auch ein Erfahrungsaustausch mit anderen.

Alljährlich greift der Arbeitsbereich Public Management der FH Oberösterreich aktuelle Themen auf, die sich sowohl in seinen Studienangeboten als auch in der Forschung widerspiegeln.

Während 2021 das Thema der „Digitalen Transformation“ ganz grundsätzlich und im Besonderen der „Single Digital Gateway“, also der System- und Registerverbund im Vordergrund standen, wird die ID Austria Ende November 2022 näher beleuchtet.

Digitaler Ausweis

Vorweg, die ID Austria ist ein modernes, sicheres Verfahren zur Identifikation von Personen. Sie ermöglicht Menschen, sich sicher online auszuweisen und digitale Services der öffentlichen Verwaltung zu nutzen oder Geschäfte abzuschließen. Nahezu täglich berichten die Medien von digitalen Betrugsfällen bei Privatpersonen oder Unternehmen, die mit Hilfe von elektronischen Signaturen oder digitalen ID´s so nicht möglich wären.

Es gibt sowohl in der Verwaltung als auch in der Wirtschaft Vorbehalte, unter anderem weil die Identität beim Staat gehalten werden muss. Im Gegensatz dazu haben viele Menschen kein Problem, ihre Identität z. B. bei Internetkäufen offenzulegen und ihre persönlichen Daten freiwillig und kostenlos (!) dem internationalen Datenhandel zur Verfügung zu stellen.

Die ID Austria ist demgegenüber ein Verfahren, wo keinerlei Daten „gehandelt oder verkauft“ werden und erfüllt höchste Sicherheits- und Datenschutzstandards. Sie ist kostenlos und ermöglicht die einfache und sichere Unterschrift digitaler Dokumente und ist die Basis für die digitale Ausweisplattform (Führerschein, Personalausweis, etc.). Ab 2023 ist sie auch EU-weit nutzbar.

• Was ist die ID Austria und was ändert sich gegenüber der Handy-Signatur?
• Wer braucht die ID Austria konkret und wie?
• Welche Anwendungsfälle gibt es konkret auf Bundes-, Länder- und Gemeindeebene?
• Was braucht es dafür intern (organisatorisch/prozessual/personell)?
• Wie können wir die ID Austria in die Breite bringen?
• Was bringt’s?

Diese und weitere Fragen sind Thema bei den 14. Public Management Impulsen der FH Oberösterreich, Linz, am 29. November 2022 – in Präsenz oder online.