Bundesregierung 2025
© Andy Wenzel/BKA

Vom Rathaus ins Bundeskanzleramt

14. April 2025
Wer sagt, dass es in Österreich keine Aufstiegschancen gibt, hat sich die neuen Regierungsmitglieder noch nicht genau angesehen: Bei den meisten begann die politische Karriere – wo denn sonst, fragt man sich – in einer Gemeinde.

Der frischgebackene Bundeskanzler der Republik, Christian Stocker, kommt ursprünglich aus der Kommunalpolitik: Er war bis Anfang des Jahres Vizebürgermeister im Rathaus von Wiener Neustadt. 

Christian Stocker

Peter Hanke, nun neuer Infrastrukturminister, regierte zuvor als Finanzstadtrat in Wien mit. 

Auch Außenministerin Beate Meinl-Reisinger war im Wiener Gemeinderat. 

Aus der Wiener Stadtregierung direkt in ein Ministeramt aufgestiegen ist auch Christoph Wiederkehr: Er war Bildungs- und Integrationsstadtrat sowie Vizebürgermeister der Bundeshauptstadt und ist nun Bildungs­minister von Österreich.

Der neue Vizekanzler Andreas Babler war bis vor Kurzem Ortschef in Traiskirchen.

Innenminister Gerhard Karner war, bevor er Minister wurde, Bürgermeister von Texingtal.

Ulrike Königsberger-Ludwig ist die neue Staatssekretärin im Bundesministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz. Auch ihr Werdegang führte über die Gemeinde: Von 1991 bis 1992 war sie Vertragsbedienstete im Gemeindeamt Gresten. Von 1995 bis 1996 war sie beim Gemeindeverband für Umweltschutz in der Buchhaltung tätig, zwischen 1996 und 1997 war sie Sekretärin beim Bürgermeister der Stadtgemeinde Amstetten. Im Jahr 2000 wurde sie Mitglied des Stadtrats und 2011 wurde sie zur Vizebürgermeisterin von Amstetten gewählt, bevor sie 2018 Landesrätin in Niederösterreich wurde.

Auch unsere Verteidigungsministerin Klaudia Tanner hat kommunalpolitische Erfahrung: Von 2010 bis 2015 war sie Gemeinderätin in Gresten – ihr Ehemann ist dort bis heute Gemeinderat. 

Der neue Wirtschafts­minister Wolfgang Hattmannsdorfer kommt aus Linz, wo er von 2010 bis 2015 im Gemeinderat war. 

Die neue Familienministerin Claudia Plakolm war Mitglied des Gemeinderats ihrer Heimatgemeinde Walding in Oberösterreich.

Eva-Maria Holzleitner
Eva-Maria Holzleitner

Eva-Maria Holzleitner ist die neue Frauenministerin. Sie kommt ursprünglich aus Wels und war dort bis dato Mitglied im Stadtparteivorstand der SPÖ. 

Auch Jörg Leichtfried, der bereits von 2016 bis 2017 Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie war und seit Neuestem das Amt als Staatssekretär im Bundesministerium für Inneres bekleidet, war – man glaubt es kaum – einmal in einer Gemeinde angestellt: und zwar als Fachbereichsleiter des Bürgerservice seiner Heimatgemeinde Bruck an der Mur.

Barbara Eibinger-Miedl – die neue Staatssekretärin im Finanzministerium – war von 2006 bis 2010 Mitglied des Gemeinderats in ihrer Heimatgemeinde Seiersberg in der Steiermark.