Blick auf Tiroler Berge
© www.virgen.at

Virgen nutzt Holz effizienter

Im Osttiroler Virgen wird im Sommer die Wasserversorgung von Almen und Hütten immer schwieriger. Andererseits gibt es immer häufiger extreme Regenfälle. Der Tourismus wird durch schmelzende Permafrostböden und dadurch häufigere Steinschläge gefährdet. Auch Hangrutschungen und Muren werden immer wieder zum Problem.

In der auf fast 1.200 Meter Seehöhe gelegenen Gemeinde beschäftigt man sich schon lange mit möglichen Folgen des Klimawandels.

Anpassung an den Klimawandel ist für Virgen besonders relevant, denn die Haupteinnahmequellen der Gemeinde, Landwirtschaft und Tourismus, hängen vom einzigartigen Naturkapital (Virgen ist als „sonniges Plätzchen“ klimatisch begünstigt) ab.

Bereits 2012 hat man sich an einem Projekt beteiligt, bei dem einerseits die Auswirkungen des Klimawandels auf eine Gemeinde analysiert und andererseits Strategien zur Anpassung entwickelt werden sollen. Hier wurde Klosterneuburg als Beispiel für eine städtische Gemeinde und Virgen für eine Gemeinde im ländlichen Raum ausgewählt.

„Man kann sich nicht einfach zurücklehnen, und warten dass sich auf nationaler oder internationaler Ebene etwas zum Besseren verändert, sondern jeder hat die Möglichkeit, einen Beitrag zu leisten“, ist Bürgermeister Dietmar Ruggenthaler überzeugt.

Bürgermeister Ruggenthaler, Virgen
Bürgermeister Dietmar Ruggenthaler: "Jeder hat die Möglichkeit, einen Beitrag zu leisten."

In der Gemeinde wird intensiv Sonnenenergie genutzt. Dazu gibt es drei Kleinwasserkraftwerke sowie eine Nahwärmeversorgung für die die Hackschnitzel aus den umliegenden Wäldern stammen. Dabei ist es gelungen, das Holz effizienter zu nutzen, sodass weniger verrottet und mehr Holz genutzt wird. „Das wirkt sich auch positiv bei Starkregenfällen aus, denn ein junger Wald ist in der Lage, viermal so viel Wasser aufzunehmen wie ein alter, überstandener Wald“, sagt Bürgermeister Ruggenthaler.

Die Klimaerwärmung macht es möglich, dass verstärkt Laubbäume gesetzt werden. Diese sind meist Tiefwurzler und daher ideal, um der Erosion Einhalt zu gebieten. 

Weitere Infos

www.klimawandelanpassung.at

www.klimanetz.at