Im Stefansplatzerl Nahversorger findet man alles, was man täglich benötigt - und einiges mehr!

© WAHL Architekturfotografie

Nahversorgung

Versorgungssicherheit in den Gemeinden

7. Januar 2024
Eine krisenfeste und zukunftsorientierte Versorgung mit Lebensmitteln, Energie und Produktionsmitteln ist heute wichtiger denn je. Das haben verschiedene Krisen der vergangenen Jahre gezeigt und das Thema Versorgungs- und Ernährungssicherung in den Mittelpunkt gerückt.

Österreichs hoher Selbstversorgungsgrad bei Grundnahrungsmitteln ist den Bäuerinnen und Bauern zu verdanken, die tagtäglich Lebensmittel in bester Qualität unter Einhaltung höchster Standards produzieren. In Österreich vermarkten rund 30.000 landwirtschaftliche Betriebe ihre Produkte direkt ab Hof. 

Wenn über Versorgungssicherheit gesprochen wird, stehen damit mehrere Bereiche in Zusammenhang. Das ist sind neben der Lebensmittelversorgung auch die Energieversorgung oder Trinkwasserversorgung in den Gemeinden. 

Regionale Versorgungsketten stärken

Um die Nahversorgung mit Lebensmitteln fernab von größeren Städten in ländlicheren Gebieten sicherzustellen, müssen regionale Versorgungsketten und lokale Arbeitsplätze mit hoher Wertschöpfung in den Regionen gestärkt werden.

Bemühungen der letzten Jahre, die landwirtschaftliche Direktvermarktung als wichtigen Partner in der lokalen Nahversorgung zu gewinnen, tragen bereits Früchte und zahlreiche Projekte in den Regionen wurden umgesetzt.

Zum einen wird zum Erhalt der Landwirtschaft mit all seinen positiven Effekten auf Mensch, Umwelt und Landschaft beigetragen. Zum anderen werden Arbeitsplätze in der Region gesichert. Das führt in weiterer Folge zu einer höheren Wertschöpfung durch Wertschätzung. 

Förderungen zur Unterstützung der Nahversorgung

Förderungen des Landwirtschaftsministeriums lassen innovative und individuelle Ideen für verschiedene Formen von Direktvermarktung Wirklichkeit werden. Das Ziel ist, neben dem Lebensmitteleinzelhandel ein regionales Angebot von lokal produzierten Lebensmitteln für die Nahversorgung zu schaffen.

Konsumenten entscheiden über Wertschöpfung

Ein weiterer wichtiger Faktor ist der Konsument und die Konsumentin selbst, die durch die bewusste Entscheidung für regional produzierte Lebensmittel die Wertschöpfung in ihrer Region halten. Die Versorgung der Bevölkerung mit hochwertigen Lebensmitteln soll durch eine flächendeckende Nahversorgung gewährleistet werden.

Innovative Ansätze und neue Lösungswege können zu dieser Versorgung beitragen. Zahlreiche erfolgreiche Projekte zeigen wie die Nahversorgung in ländlichen Gebieten durch unkonventionelle Ideen gesichert werden kann. 

Zur erfolgreichen Versorgungssicherheit können vor allem eine eigene Energieversorgung, CO2-freier Transport, belebte Orts- und Stadtkerne und aktive Leerstandsbekämpfung beitragen. Die unterschiedlichen Gegebenheiten können in den Regionen können genutzt werden und eröffnen den Gemeinden neue Wege in die nachhaltige Versorgungssicherheit. 

Ein wichtiges Ziel der nächsten Jahre ist es, die regionsweite Versorgung der Bevölkerung mit hochwertigen regional produzierten Lebensmitteln weiterhin sicherzustellen. In Österreich gibt es bereits Projekte, die durch krisenfeste und zukunftsorientierte Versorgung mit Lebensmitteln in der Gemeinde diesen Ansatz nutzen:

Begegnungszentrum St. Stefan

Nachdem der einzige Nahversorger im oberösterreichischen St. Stefan-Afiesl zugesperrt hat und das letzte Wirtshaus geschlossen wurde, hat sich eine Gruppe engagierter Ehrenamtlicher ans Werk gemacht und im Rahmen eines Bürgerinnen-Beteiligungsprozesses wurde ein innovatives Konzept für ein Begegnungszentrum entwickelt.

Es entstand ein Lebensmittelgeschäft mit mindestens 50 Prozent an regionalen Lebensmitteln und digital verlängerten Öffnungszeiten durch einen Selbstbedienungsladen mit einem Kartenzutrittssystem. Außerdem verfügt das Begegnungszentrum über ein Panoramacafé und einen Veranstaltungssaal mit Bewirtungsmöglichkeit. 

Stefansplatzerl Wirtshaus
Das Stefansplatzerl Wirtshaus. Foto: WAHL Architekturfotografie

Verteilerzentrum Murtal

Das „Mobile Verteilerzentrum Murtal“ ist ein Zusammenschluss von über 50 Landwirten der Region. In einem gemeinsamen Onlineshop werden ab über 300 verschiedene Produkte frisch vom Landwirt direkt an Konsumenten und Betriebe geliefert. 

Die Zusammenarbeit entlang der regionalen Versorgungskette - von lebensmittelproduzierenden und -verarbeitenden Betrieben und Direktvermarktern bis hin zu Handels-, Gastronomie- und Tourismusbetrieben - wird im Rahmen des Projektes nachhaltig verbessert. Die erhoffte Wirkung des Projekts ist: „Heimisch erzeugte, gesunde Lebensmittel einfach und zuverlässig vom Produzenten bis hin zum Konsumenten bringen“. 

RegionIMpuls-Tour

Um mit Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern und relevanten Stakeholdern über Herausforderungen, Chancen und Lösungsansätze für einen effektiven  Bodenschutz, klimaangepasste und lebendige Ortskerne sowie die nachhaltige Versorgung unserer Regionen mit erneuerbaren Energien und regionalen Lebensmitteln zu diskutieren, macht Regionenminister Norbert Totschnig eine Tour durch ganz Österreich.

Mehr unter diese RegionIMpuls-Tour unter RegionIMpuls – Tourtermine (bml.gv.at)