Tiroler Gemeindeverband
Franz-Josef Schubert, Johannes Pressl, Präsident des Österreichischen Gemeindebundes, die Kalser Bürgermeisterin Erika Rogl und Tirols Landeshauptmann Anton Mattle beim landesüblichen Empfang in Kals. Der Tiroler Gemeindetag 2025 war mehr als eine Pflichtveranstaltung – er war ein Signal der Erneuerung. Nach Jahren der Unsicherheit zeigt sich der Gemeindeverband wieder stabil, selbstbewusst und zukunftsorientiert.
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Veranstaltung

Tiroler Gemeindetag als Signal der Stabilität und Geschlossenheit

14. Oktober 2025
Der Tiroler Gemeindetag 2025 stand ganz im Zeichen des Aufbruchs nach der Krise. Die Botschaft war klar: Der Verband ist nach der GemNova-Insolvenz wieder handlungsfähig – und will künftig mit neuer Geschlossenheit auftreten.

Im Zentrum der Veranstaltung stand der Umgang mit den Folgen der GemNova-Pleite, die den Verband in eine finanzielle Schieflage gebracht hatte. Präsident Karl-Josef Schubert präsentierte einen konsolidierten Rechnungsabschluss: Von ursprünglich 6,5 Millionen Euro an offenen Forderungen sind noch 3,5 Millionen zu begleichen. Das Land Tirol beteiligt sich mit 1,5 Millionen Euro, der Rest wird durch Rücklagen und ein Darlehen gedeckt. 

Der Verband konnte mit dem Masseverwalter einen „Rechtsfrieden“ erzielen – ein Meilenstein, der für Erleichterung sorgte. „Wir sind wieder da!“, rief Schubert unter Applaus in den Saal – ein Satz, der zum inoffiziellen Motto des Tages wurde.

Landeshauptmann Anton Mattle nutzte die Bühne für einen Appell an die kommunale Verantwortung. Angesichts bevorstehender Sparmaßnahmen forderte er die Gemeinden auf, „nicht nur zu verwalten, sondern zu gestalten“. Trotz angespannter Budgets sei Optimismus gefragt – und der Gemeindeverband ein unverzichtbarer Partner des Landes.
Auch Johannes Pressl, Präsident des Österreichischen Gemeindebunds, war unter den Ehrengästen und betonte die Bedeutung der kommunalen Selbstverwaltung als Rückgrat der Demokratie.

Impulse zur Informationsfreiheit

Peter Bussjäger
Prof. Peter Bussjäger forderte die Gemeinden auf, sich aktiv mit den neuen Transparenzpflichten auseinanderzusetzen und Kooperationen zu stärken, um Ressourcen effizient zu nutzen.

Ein inhaltlicher Höhepunkt war das Impulsreferat von Univ.-Prof. Peter Bussjäger (Universität Innsbruck), der über die neue Informationsfreiheit und deren Auswirkungen auf die Gemeindepraxis sprach. Mit dem Inkrafttreten des Informationsfreiheitsgesetzes am 1. September 2025 endete die Ära des Amtsgeheimnisses. Bussjäger forderte die Gemeinden auf, sich aktiv mit den neuen Transparenzpflichten auseinanderzusetzen und Kooperationen zu stärken, um Ressourcen effizient zu nutzen. 

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