Radfahrer
Für die Einführung der Tempobeschränkung nach §20 StVO braucht es ein Verkehrsgutachten und einen Gemeinderatsbeschluss – formal also ein überschaubarer Aufwand.
© Österreich radelt - Martin Mathes

Tempo 30 wirkt!

17. November 2023
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„Mir fehlt eine sichere Radinfrastruktur“, ist ein Argument, das noch viele potenziell Radfahrinteressierte davon abhält, sich für Alltagswege auf den Drahtesel zu schwingen. Tempo 30 im Ortsgebiet kann Abhilfe schaffen.

Die Statistiken zeigen: Immer mehr Menschen in Österreich fahren Rad – nicht nur in der Freizeit. Auch Wege zur Arbeit, in die Schule, auf die Uni oder zum Einkaufen werden zunehmend mit dem Rad zurückgelegt. Allerdings gibt es auch viele Menschen, die sich im Alltagsverkehr unwohl fühlen, weil es an sicherer Radinfrastruktur fehlt. Sie lassen deshalb das Bike lieber stehen.

Schade! Dabei wäre die Lösung so einfach: Die flächendeckende Einführung von Tempo 30 auf Nebenstraßen im Ortsgebiet kann die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer:innen deutlich erhöhen und zu einer besseren Lebensqualität im Ort bzw. in der Stadt führen.

Für die Einführung der Tempobeschränkung nach §20 StVO braucht es ein Verkehrsgutachten und einen Gemeinderatsbeschluss – formal also ein überschaubarer Aufwand. Im Gegenzug bietet Tempo 30 viele Vorteile:

  • Tempo 30 verhindert Unfälle und rettet Leben, denn der Anhalteweg bei Tempo 30 reduziert sich gegenüber Tempo 50 um mehr als die Hälfte. Laut VCÖ-Berechnungen sinkt bei Tempo 30 die Anzahl der Verletzten bei Unfäl­len um beachtliche 19 Prozent.
     
  • Emissionen, vor allem von Lärm, werden verringert. Die Reduktion von Tempo 50 auf 30 wird vom Menschen als Halbierung des Verkehrs wahrgenommen.
     
  • Durch Tempo 30 wird die Umgebung als sicherer und attraktiver empfunden. Dadurch sind die Menschen häufiger und gerne mit dem Fahrrad bzw. zu Fuß unterwegs, was sich positiv auf die Gesundheit auswirkt. VCÖ-Berechnungen zeigen außerdem, dass Kinder in Tempo- 30-Zonen durchschnittlich 20 Minuten länger pro Tag im Freien spielen.
     
  • Tempo 30 verbessert die Lebens- und Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum. Das stärkt auch den Einzelhandel und die Nahversorgung im Ort.
     
  • Bei Tempo 30 werden bis zu 41 Prozent weniger Straßenflächen benötigt, weil keine Fahrbahnverbreiterungen und keine eigenen Radwege im Sinne des Trennprinzips erforderlich sind (siehe Grafik). Das bedeutet auch weniger Bodenversiegelung und weniger Kosten, weil oft kein eigener Radweg gebaut werden muss.

Planung für sichere Radinfrastruktur

Tipp

Um sicheres Rad­fahren im Mischverkehr zu gewährleisten, werden neben Tempo 30 auch verkehrsberuhigende Maßnahmen wie Markierungen, Pflan­zentröge, Anpassung der Vorrangregelung oder soziale Kontrolle durch flexible Ge­schwindigkeitsanzeigen empfohlen.

Bei der Umsetzung von baulichen Maßnah­men unterstützt Sie gerne das Bera­tungs- und Förderangebot von klimaaktiv mobil. Nähere Informationen finden Sie hier: klimaaktivmobil.at/kommunal

Entgeltliche Einschaltung des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie