Zug in der Natur
Regionalbahnen spielen eine wichtige Rolle für das Leben im ländlichen Raum.
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Strategien für Regionalbahnen

13. Oktober 2017
In Langenlois diskutierten Mobilitätsexperten aus dem In- und Ausland über die Zukunft der Regionalbahnen und deren Bedeutung für Gemeinden, Regionen, Tourismus und Unternehmen.

Über 100 Expertinnen und Experten von Bahnunternehmen, Land und Gemeinden kamen zur 6. Österreichischen Regionalbahn-Tagung. Erstmals fand diese in Niederösterreich statt.



Ziel der Veranstaltung war es, Strategien zu finden, wie man Regionalbahnen noch attraktiver macht und dadurch den ländlichen Raum aufwertet. „Wir arbeiten daran, Bahnfahren mit dem ÖBB-Nah- und Regionalverkehr zu einem Teil des modernen Lebensstils in Österreich zu machen. Wenn unsere Leistungen praktisch, einfach zu nutzen und auch mit einem gewissen Charme versehen sind, werden künftig noch mehr Personen umsteigen“, meinte Regionalmanager Michael Elsner.

Die wichtige letzte Meile



Wie Gemeinden und Städte von attraktiven Regionalbahnen profitieren, unterstrich Regionalplaner Peter Görgl: „Attraktiver öffentlicher Verkehr ist für alle Gemeinden von großem Vorteil und bedeutet für alle Einwohnerinnen und Einwohner einen Gewinn. Pendler und Schüler spielen dabei eine zentrale Rolle. Im Zentrum der Überlegungen der Gemeinden muss auch die Bewältigung der ,letzten Meile‘ sein. Diese sollte nach Möglichkeit kurz sein und zu Fuß oder per Fahrrad abgewickelt werden können.“

 

Wolfgang Schwarz (Ursin Haus Langenlois), Thomas Spiegel (bmvit), Petra Völkl (BMLFUW), Vizebürgermeister Leopold Groiß (Langenlois), Landesrat Karl Wilfing, Verkehrsexperte Helmuth Moroder, Robert Thaler (BMLFUW), Werner Baltram (ÖBB-Infra AG), Irene Schrenk (Klimabündnis), Michael Elsner (Regionalmanager Ostregion).
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Regionalbahnen in Niederösterreich



Regionalbahnen spielen auch in der Gesamtverkehrsstrategie des Landes Niederösterreich eine entscheidende Rolle. Verkehrslandesrat Karl Wilfing:  „Die Regionalbahnen haben für die Regionen, aber vor allem auch für die Hauptrouten eine immense Bedeutung. In einer gemeinsamen Arbeitsgruppe mit den ÖBB ist es uns hier ja bereits gelungen, nachzuweisen, dass entsprechende Investitionen in die Infrastruktur und ein damit verbundenes besseres Angebot auf der Schiene auch die Fahrgastzahlen entsprechend steigen lassen. Zuletzt ist uns das mit der Einführung des Taktfahrplanes gelungen, mit dem wir Fahrgaststeigerungen von bis zu 20 Prozent auf einzelnen Strecken verzeichnen konnten.“



Die Regionalbahnen seien auch Herzstück der neuen Verkehrsdiensteverträge, erklärt Wilfing. „Klar ist jedoch, dass die Direktvergabe auf Grund der EU-Vorgaben ein Ablaufdatum hat. Darauf müssen sich Österreich und der Gesetzgeber einstellen. Es ist daher sinnvoll, sich auf eine Bahnstrecke zu einigen, die im Rahmen eines Vergabeverfahrens öffentlich ausgeschrieben wird, um so Erfahrungen für die Zukunft zu sammeln. Positive Erfahrungen wurden diesbezüglich bereits in Deutschland gemacht – dort konnte bei gleichbleibender Qualität rund 30 Prozent an Kosten gespart und wieder in zusätzliche Verkehrsdienstleistungen reinvestiert werden.“



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