Andrea Gundolf
Andrea Gundolf: "Studien zeigen, dass durch die Aktivitäten von Schulgesundheitspflegern die Gesundheitskompetenz der Kinder deutlich verbessert werden kann."

„Schulgesundheitspfleger als Ansprechpartner für Schüler“

„Ich bin nicht gegen Schulärzte und Schulärztinnen, glaube aber, dass weiteres Gesundheitsfachpersonal an den Schulen integriert werden sollte. Angesichts der Tatsache, dass jedes fünfte Kind in Österreich chronisch krank, jedes dritte Kind übergewichtig ist und jedes vierte Kind eine psychische Störung aufweist, besteht hier ein Bedarf an zusätzlichen Gesundheitsberufen an Schulen, bedarfsgerecht und zielorientiert eingesetzt. Dazu kommen ja auch noch die Herausforderungen der zugenommenen Migration, des Weiteren der Forcierung von Ganztagsschule und Inklusion.

Seit der Novelle des Gesundheits- und Krankenpflegegesetzes vom Jahr 2016 verfügen Gesundheits- und Krankenpfleger über neue und umfassende Kompetenzen. So ist es ihnen jetzt unter anderem möglich, im Bereich der Schulgesundheitspflege tätig zu sein. Die Gesundheitskompetenz der Österreicherinnen und Österreicher ist im europäischen Vergleich an vorletzter Stelle angesiedelt, daher sollte man die Möglichkeit des niederschwelligen Zugangs in der Schule nützen, um mehr hier Bewusstsein zu schaffen.

In anderen europäischen Ländern ist es bereits seit längerer Zeit üblich, Schulgesundheitspflegerinnen und -pfleger als erste Ansprech-, Vertrauens- und Vermittlungspersonen, für die pflegerisch-medizinische Versorgung der Schulkinder und für Gesundheitsförderung- und Präventionsmaßnahmen ab dem Kindergartenalter bis zum Ende der Pflichtschulzeit zu integrieren.

Studien zeigen, dass anhand der Aktivitäten von Schulgesundheitspfleger die Gesundheitskompetenz der Kinder deutlich verbessert werden kann. Laut einer amerikanischen Studie vom Jahr 2014 bringt ein Dollar, der in Schulgesundheitspflegerinnen und -pfleger investiert wird, zwei Dollar Gewinn.“