Forstweg geht durch grünen Wald
Instandsetzungsmaßnahmen verlängern die Lebensdauer von Forststraßen.
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Sanierungsoffensive für Forstwege

21. März 2017
Um die Bewirtschaftung der Wälder sicherzustellen, hat das Kärntner Forstreferat erstmals eine Sanierungsoffensive für Forstwege gestartet.

Für die Sanierungsoffensive der Forststraßen, die älter als 20 Jahre sind, stehen heuer 50.000 Euro zur Verfügung. 30 Prozent der Gesamtkosten einer etwaigen Instandhaltungsmaßnahme (gradern, walzen) an einem Forstweg werden durch das Land gewährt. „Klingt wenig, hilft aber viel, denn es sind nur Instandsetzungen zu machen, womit die Lebensdauer einer bestehenden Forststraße verlängert wird und keine neue gebaut werden muss“, erklärt Landesrat Christian Benger.



Konstant fallen laut Benger in den letzten Jahren 300.000 bis 500.000 Festmeter Schadholz durch Schnee- und Windbruch oder Käferbefall in den Kärntner Wäldern an. Diese müssen ganzjährig aufgearbeitet und mit schwer beladenen Lkw abtransportiert werden, das heißt, bei jeder Witterung, was den Forststraßen immens zusetzt. Gerade ein Käferbefall lasse keinen Aufschub zu.



„Die Forstwege kommen auch der Freizeitwirtschaft und Naherholung zu Gute“, weist Benger auf Mountainbiker und Wanderer hin. Auch wenn hier Einschränkungen gegeben sind, denn immerhin stehen über 80 Prozent unsere Wälder in Privateigentum. „Die Bewirtschaftung birgt Gefahren vor allem für waldfremde Personen und generell ist auf den Schutz des Eigentums Rücksicht zu nehmen. Es geht dabei immer um rechtliche und Haftungs-Fragen“, so Benger.

Strenges Forstgesetz



Die nachhaltige Bewirtschaftung der heimischen Wälder ist seit 160 Jahren in einem der strengsten Forstgesetze weltweit vorgeschrieben. Es darf nicht mehr geerntet werden als nachwächst. Bei der Pflege und Nutzung der Wälder muss gesichert sein, dass biologische Vielfalt, Produktivität und Regenerationsvermögen jetzt und in Zukunft erhalten bleiben. Als einziger EU-Staat verpflichtet Österreich seine Waldbesitzer ab einer Fläche von 1.000 Hektar Wald staatlich geprüfte, hauptberuflich tätige Forstleute einzusetzen.



Für den Forstwegebau sind heuer rund 800.000 Euro budgetiert, kofinanziert durch die Ländliche Entwicklung. Im Schnitt kostet ein Laufmeter Forststraße in der Errichtung 30 Euro. Für die Förderung von Schutzwaldmaßnahmen (Seilbringung im Schutzwald, Läuterung, Pflegedurchforstung, Waldpflegeverein) steht eine Mio. Euro bereit, ebenfalls kofinanziert durch die Ländliche Entwicklung. Eine eigene Förderung gibt es für die Misch/Laubwaldaufforstung, zur Verfügung stehen 300.000 Euro.