Saugsystem für Pellets
Saugsysteme sind eine bewährte Variante, um Pellets aus unterirdischen Betonspeichern zu entnehmen.
© Schellinger KG

Pelletsspeicher im Außenbereich

28. Mai 2025
Immer mehr Gemeinden setzen beim Umstieg auf erneuerbare Heizsysteme auf Holzpellets. Doch wohin mit dem Brennstoff, wenn im Gebäudeinneren der Platz fehlt? Die Lösung: unterirdische Pelletspeicher im Außenbereich.

In Zeiten der Energiewende setzen immer mehr Gemeinden auf Holzpellets als umweltfreundliche Heizlösung – insbesondere beim Austausch fossiler Systeme in Bestandsbauten. Ein zentrales Problem dabei: der Platzbedarf für die Lagerung der Pellets. Gerade im kommunalen Bereich, etwa bei Schulen, Kindergärten oder Gemeindewohnungen, sind Innenräume oft anderweitig verplant. Die Lösung: Pelletspeicher im Außenbereich – insbesondere unterirdische Betonspeicher.

Vorteile für Gemeinden

Platzgewinn und multifunktionale Innenräume: Indem das Pelletlager aus dem Gebäude ausgelagert wird, kann der Innenraum anderweitig genutzt werden – als Abstellraum, Technikraum oder Fahrradkeller. Für Neubauten bedeutet das: mehr frei verfügbare Nutzfläche und mehr Planungsspielraum.

Dann die einfache Integration in bestehende Außenflächen: Unterirdische Speicher lassen sich flexibel in Parkplätzen, Feuerwehrzufahrten oder Grünflächen integrieren. Sichtbar bleiben meist nur zwei Deckel für Wartung und Befüllung – wie beim Praxisbeispiel aus Ehenbichl in Tirol.

Als Drittes lässt sich ein höherer Brandschutz und weniger Staubbelastung hervorheben: Die externe Lagerung minimiert Brandrisiken im Gebäude. Zudem gelangt beim Befüllen kein Staub ins Innere – ein Vorteil für öffentliche Gebäude mit hohem Hygienestandard.

Viertens: Hohe Betriebssicherheit und geringe Wartungskosten: Vorinstallierte Fertigbetonspeicher sind robust, wasserdicht und langlebig – selbst bei hohem Grundwasserstand. Mit Saugsystemen zur Pelletentnahme ist auch die Wartung einfach und sicher zugänglich.

Pelletsspeicher im Außenbereich
Wer einen Pelletspeicher im Außenraum plant, sollte unter anderem auf den Grund­wasserstand und die Distanz zum Heizkessel achten. Wichtig ist auch die Zugänglichkeit: Zum Befüllen muss ein LKW in die Nähe des Speichers fahren können.

Erfolgsbeispiel aus Tirol: Alpenapart Singer in Ehenbichl

Ein gelungenes Beispiel für eine Außenlagerung liefert das Apartmenthotel Alpenapart Singer im Tiroler Ort Ehenbichl bei Reutte. Die bestehende Gasheizung war störanfällig und sollte im Zuge einer Erweiterung der Anlage ersetzt werden. Die Betreiber entschieden sich für eine moderne Pelletheizung – umgesetzt mit einem unterirdischen Fertigteilbetonspeicher der Mall GmbH Austria.

Der Betonspeicher vom Typ Mall ERDO-Pellet mit einem Nutzvolumen von 22 m³ wurde fixfertig per LKW angeliefert und mithilfe eines Lastwagenkrans direkt in die vorbereitete Baugrube eingesetzt. Die Montage war innerhalb eines halben Arbeitstags abgeschlossen. Seit Herbst 2022 sorgt der Speicher für eine zuverlässige Versorgung der 13 Apartments – nahezu unsichtbar unter dem begrünten Vorgarten. 

Gerade in touristischen Gemeinden zeigt dieses Beispiel, wie Technik und Ästhetik wirkungsvoll kombiniert werden können – mit minimalem Platzbedarf und maximaler Versorgungssicherheit.

Technische und sicherheitsrelevante Aspekte

Ein Speicher sollte so ausgelegt sein, dass maximal zwei Befüllungen pro Heizsaison nötig sind. Dies reduziert Aufwand, Lärmbelastung und Lieferabhängigkeiten – ein Vorteil für Gemeindeverwaltungen mit begrenzten personellen Ressourcen.

Frisch eingelagerte Pellets können Kohlenmonoxid abgeben – besonders bei höheren Temperaturen. Die neue ENplus-Richtlinie GD AT 3001:2024 gibt klare Vorgaben zur Belüftung, Zugangsbeschränkung und Wartung. Gemeinden müssen sicherstellen, dass Lagerräume entsprechend ausgestattet sind und nur von geschultem Personal betreten werden.

Fertigteil-Betonspeicher lassen sich innerhalb eines halben Arbeitstags installieren. Voraussetzung: gute Erreichbarkeit für LKW, stabile Untergründe, kein zu hoher Grundwasserstand (max. 1,2 m unter Oberfläche). Kunststoffspeicher sind günstiger, aber weniger robust – und meist nur für kleinere Heizlasten geeignet.

Nachhaltig und raumsparend heizen

Für Gemeinden, die auf eine klimafreundliche und wirtschaftliche Wärmeversorgung umsteigen möchten, bieten Pelletspeicher im Außenbereich zahlreiche Vorteile. Sie ermöglichen einen flexiblen Gebäudebetrieb, erhöhen die Sicherheit und lassen sich effizient realisieren – wie das Beispiel aus Tirol eindrucksvoll zeigt. Besonders bei der Sanierung öffentlicher Bauten ist die Auslagerung des Brennstofflagers eine praktikable Lösung mit langfristigem Mehrwert.

Infos

www.mall-umweltsysteme.at/produkte/neue-energien/pelletspeicher/

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