Kleines E-Auto an Tankstelle
Als zentrales Erfolgskriterium kristallisierte sich rasch der persönliche Kontakt in und zwischen den teilnehmenden Regionen heraus.
Foto: www.emobility-graz.at

Österreich ist Spitze bei E-Mobilität

1. März 2017
Die heimischen Neuzulassungen für E-Fahrzeuge haben sich von 2014 bis 2016 jährlich verdoppelt. Im Vorjahr katapultierte sich Österreich mit 3.826 neuen Elektro-PKW (+ 128,1 Prozent zu 2015) und einem Anteil von 1,2 Prozent der Neuwagen-Zulassungen auf Platz 1 aller EU-Länder. Um Österreichs Spitzenposition langfristig zu sichern, konzentriert sich das neue Förderprogramm „E-Mobilität in der Praxis“ darauf, Hürden der Marktdurchdringung zu beseitigen und Bewusstsein zu schaffen.

Seit 2008 wurden sieben Modellregionen der Elektromobilität in Wien, Graz, Salzburg und Klagenfurt, in Niederösterreich und Vorarlberg und österreichweit durch die Post, aufgebaut. Ziel war es, unterschiedliche Systeme der E-Mobilität zu testen, die E-Mobilität in ganz Österreich im Alltag zu verankern und so eine solide Basis für die möglichst breite Ausrollung zu schaffen.



Mit zahlreichen Initiativen rund um Fahrzeuge, Infrastruktur, Geschäftsmodelle und Vertrieb gelang es, rund 2.000 neue E-Pkw direkt in den Modellregionen zu initiieren und etwa 3.000 Ladepunkte zu installieren. Das BMLFUW unterstützte über den Klima- und Energiefonds den Aufbau der Elektromobilität in den Modellregionen mit rund 21 Millionen Euro.

Bewusstseinsbildung und Abbau von Hürden



Das neue, mit 500.000 Euro dotierte Programm „E-Mobilität in der Praxis“ des Kima- und Energiefonds konzentriert sich auf Bewusstseinsbildung und den Abbau von Hürden bei der Marktdurchdringung. Unterstützt werden Projekte, die bestehende Technologien für Fahrzeuge und Ladeinfrastruktur zeitnah breit in den Markt überführen.

Modellregionen als Testlabor unter realen Bedingungen



Das Förderprogramm „Modellregionen Elektromobilität“ war in drei Phasen konzipiert.


  • Mit Programmstart wurden Regionen gesucht, um Elektromobilität in einem überschaubaren Bereich zu erproben und unterschiedliche Systeme aufbauen und testen zu können.

  • Ab 2012 wurden Vernetzungs- und Konsolidierungsprojekte in Kooperation mit den einzelnen Modellregionen gefördert.

  • Die dritte Phase ab 2014 zielte schließlich darauf ab, die Erfahrungen des Programms in ganz Österreich zu verbreiten. Jede Modellregion entwickelte mittels einer eigens dafür eingerichteten Betreibergesellschaft ein umfassendes Mobilitätskonzept mit Augenmerk auf dem Einsatz von Elektrofahrzeugen und errichtete die dafür nötige Ladeinfrastruktur. Der Strombedarf musste zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien gedeckt werden, die aus neu installierten Anlagen vor Ort gewonnen wurden.






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Die Modellregionen

Vernetzung als Erfolgskriterium



Als zentrales Erfolgskriterium kristallisierte sich rasch der persönliche Kontakt in und zwischen den teilnehmenden Regionen heraus. Diese intensive Vernetzung war die Basis für mittlerweile 47 zukunftsweisende Projekte wie etwa „ÖHUB“. Damit wird ein österreichweiter E-Mobility-HUB, der unter anderem ein einheitliches Lade- und Verrechnungssystem für unterschiedliche Betreiber anbietet, umgesetzt. Der ÖHUB wird damit einen barrierefreien Zugang zur öffentlichen Ladeinfrastruktur in Österreich ermöglichen.



Ein weiteres erfolgreiches Vernetzungsprojekt war „emobil bringt´s“. Dabei wurden maßgeschneiderte Lösungsansätze für den Einsatz von E-Mobilität für Liefer- und Zustellservices unter realen Bedingungen aufgezeigt, die Awareness für Elektromobilität im Alltag wesentlich verbessert und Kooperationsmöglichkeiten mit anderen Modellregionen ausgelotet und aufgezeigt.



Im Projekt „E-Mobility in der Fahrschule“ wurde schließlich ein neuer Ausbildungsweg erprobt, bei dem die Fahrschüler den Großteil der praktischen Ausbildung mit Elektrofahrzeugen absolvieren und erst am Ende auf PKW mit Schaltgetriebe umsteigen. Somit kann auch die Prüfung mit einem Schaltgetriebe-Fahrzeug absolviert werden und der Führerschein muss nicht auf „Automatikfahrzeuge“ eingeschränkt werden.