Teilnehmende der Veranstaltung „Soziale Integration im Ort“
Bürgermeister Manfred Böhmwalder (Götzis), okay.zusammen leben-Geschäftsführerin Eva Grahherr, Caroline Manahl (Büro für Sozialforschung und gesellschaftliches Gestalten), Landesrat Daniel Allgäuer, Claudia Marte (Regio Im Walgau), Maja Miller (Stadt Feldkirch) und Bürgermeister Walter Gohm, Präsident des Vorarlberger Gemeindeverbandes
© Land Vorarlberg / Bernd Hofmeister

Gemeinden als Schlüssel für gelungene Integration

Wie können Gemeinden und Städte Zugewanderten und der Aufnahmegesellschaft neue Perspektiven eröffnen? Dieser Frage widmete sich die Veranstaltung „Soziale Integration im Ort – Welche Power entfaltet das für Zugewanderte und die Aufnahmegesellschaft?“ in der Kulturbühne AMBACH in Götzis. Im Mittelpunkt standen die Bedeutung sozialer Kontakte für Integration und gesellschaftlichen Zusammenhalt sowie die Vorstellung eines neuen Leitfadens für Gemeinden in Vorarlberg.

Die Veranstaltung, organisiert von „okay.zusammen leben“, rückte das große Potenzial der Gemeinden für eine gelingende Integration in den Fokus. 

„Gerade im direkten Lebensumfeld, in Vereinen, Nachbarschaften und Initiativen, entstehen die Kontakte, die Zugewanderten das Ankommen erleichtern und das Miteinander stärken“, betonte Integrationslandesrat Daniel Allgäuer: „Unsere Gemeinden leisten Tag für Tag wertvolle Arbeit, damit soziale Integration gelingen kann.“ Sozialkontakte im näheren Umfeld würden beispielsweise Menschen beim Verbessern von Deutschkenntnissen oder bei der Wohnungs- und Arbeitssuche unterstützen. 

Praxisnahe Unterstützung für die kommunale Integrationsarbeit

Bei der Veranstaltung wurde der neue Leitfaden „Soziale Integration im Ort – für kleine und mittelgroße Gemeinden in Vorarlberg“ präsentiert, der auf Erfahrungen und Erkenntnissen aus Vorarlberger Gemeinden basiert. 

Der Leitfaden bietet praxisnahe Empfehlungen und Denkanstöße, wie Gemeinden mit ehrenamtlichen Initiativen, Vereinen und eigenen Angeboten die Integration vor Ort fördern können. Ergänzend wurde eine aktuelle Übersicht von über 160 Begegnungs- und Lernangeboten für Erwachsene in Vorarlbergs Städten und Gemeinden vorgestellt, die im Frühjahr 2025 erhoben wurden. 

„Begegnung schafft Sicherheit, baut Vorurteile ab und stärkt Vertrauen. Soziale Integration im Ort gibt Orientierung, Halt und viele Chancen – und zugleich wächst dort, wo Menschen einander begegnen, das gegenseitige Verständnis. Aus Begegnung entsteht Gemeinschaft, und ein solches Miteinander ist eine zentrale Kraftquelle unserer Gesellschaft – gerade in Zeiten, in denen viele nach Stabilität und Sicherheit suchen. Der heute präsentierte Leitfaden macht das Engagement in unseren Städten und Gemeinden sichtbar, stellt gute Beispiele und Erfahrungen bereit und sorgt dafür, dass gelingende Praxis langfristig Wirkung entfalten kann. Er bietet Qualität, Orientierung und Struktur – und stärkt all jene, die Integration vor Ort gestalten“, führte Gemeindeverbandspräsident Walter Gohm in seinen Grußworten aus.

Forschung und Austausch
Impulse aus der Wissenschaft lieferten Videobeiträge von Paul Baumgartner (ICMPD, Wien) und Christian Glantschnigg (Institut Foresight, Wien), die die Bedeutung von Sozialkontakten für Integrationsprozesse und gesellschaftlichen Zusammenhalt unterstrichen. In einer abschließenden Diskussionsrunde tauschten sich Vertreterinnen und Vertreter aus Gemeinden, Initiativen und Politik über Herausforderungen und Chancen der sozialen Integration aus.