Nachbarschaftshilfe plus
Das Mitarbeiterinnenteam von Nachbarschaftshilfe plus.

Nachbarschaftsprojekt in 21 Gemeinden

Das Sozialprojekt „Nachbarschaftshilfe plus“ gewann beim KOMMUNAL IMPULS AWARD 2021 die Kategorie „Soziales Engagement“ und die Gesamtwertung. Damit können sich gleich 21 Ortschefs als „Bürgermeisterinnen und Bürgermeister des Jahres“ bezeichnen.

Ziel ist es, dafür zu sorgen, dass Menschen so lange wie möglich, selbständig und in der vertrauten Umgebung - zuhause, in der eigenen Gemeinde - eine hohe Lebensqualität genießen können - und dies durch gegenseitige Hilfe.

Das Projekt startete im Jahr 2014 mit sechs mutigen Bürgermeistern aus den Gemeinden Piringsdorf, Lackenbach, Unterfrauenhaid, Steinberg-Dörfl, Raiding und Horitschon.

Über 30.000 soziale Dienste

„Damals war nicht klar, ob und wie stark das Angebot tatsächlich im ländlichen Raum gebraucht wird. Heute wissen wir es besser. Die Standortkoordinatorinnen haben mit viel Herz und persönlichem Einsatz seit dem Start bis jetzt über 30.000 soziale Dienste koordiniert und damit nicht nur älteren Menschen ermöglicht, eigenständig Ihren Alltag mit Lebensqualität zu gestalten, ihre Kontakte zu pflegen, sondern auch das Ehrenamtspotential in den Gemeinden sichtbar gemacht, gefördert und in Wert gesetzt. Das Projekt stärkt wieder den sozialen Kitt in Gemeinden“, erläutert Geschäftsführerin Astrid Rainer.

Mittlerweile machen 21 Orte bei dem interkommunalen Projekt mit. Neben den sechs Pioniergemeinden sind dies Nickelsdorf, Müllendorf, Hornstein, Eisenstadt, Mattersburg, Hirm, Zillingtal, Piringsdorf, Steinberg-Dörfl, Unterfrauenhaid, Lackenbach, Lackendorf, Kobersdorf, Horitschon, Draßmarkt, Neutal, Stoob, Markt Allhau, Loipersdorf-Kitzladen, Mischendorf und Wolfau

Welches Angebot an kostenlosen sozialen Diensten gibt es?

  • Fahr- und Begleitdienste (medizinische Versorgung, Einkauf, Behörden)
  • Einkaufsservice (Besorgungen des täglichen Lebens und Medikamente werden nach Hause gebracht - auch kontaktlos
  • Besuchsdienst (auch nur telefonisch möglich)
  • Begleitung für Spaziergänge (zum Bankerl, im Ort, zum Friedhof, im Park)
  • Hausbesuche, Vernetzungsveranstaltungen, Fachreferate zu Gesundheitsthemen, Seminare (Technologie)
Nachbarschaftshilfe plus
Angeboten werden auch Fahrtendienste.

600 freiwillige Helfer

Herzstück des Projekts sind die rund 600 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Sie sind versichert, erhalten Fahrtspesenersatz und werden von der Standortkoordinatorin betreut. Sie können frei entscheiden, welche Dienste und in welchem Zeitumfang sie übernehmen. Auf persönliche Vorlieben Rücksicht wird Rücksicht genommen. So können z. B. besonders tierfreundliche Ehrenamtliche Hundespaziergänge für Personen, die sich in Quarantäne befinden, übernehmen.

Geschäftsführerin Rainer: „Oft engagieren sich Zugezogene im Projekt und gewinnen so nette Freunde.“

Drehscheibe sind die 16 Standortkoordinatorinnen und -koordinatoren, die Angebot und Nachfrage nach sozialen Diensten managen. „Meist leben sie auch in der Gemeinde, die sie betreuen. Das erleichtert die Arbeit“, sagt Astrid Reiner.

Herausforderung Corona

Die Corona-Krise war natürlich eine besondere Herausforderung. Es zeigte sich aber die sich die bestehende Projektstruktur gut eignete, um auch informelle Hilfe zu unterstützen und zu koordinieren.

Besonders erfreulich war, dass 200 junge Ehrenamtliche die oft älteren Ehrenamtlichen, die selbst zur Risikogruppe gehörten, ersetzten bzw. unterstützten. Ein Telefon-Besuchsdienst wurde entwickelt, um Einsamkeit und Ängsten zu begegnen und Austausch zu ermöglichen.

Mit Eisenstadt, Zillingtal, Draßmarkt und Mischendorf wurden während der Lockdowns sogar neue Gemeinden gewonnen, die nach dem Motto „Wann, wenn nicht jetzt“ in dem Projekt mitarbeiten.

Infos

www.nachbarschaftshilfeplus.at