Aufnahme von einem Wasserkraftwerk

Mit Wasserkraft des Dachsteins zur Energieautarkie

20. Juli 2015
Die „Hallstatt Wasserkraft GmbH“ (zu 49 Prozent im Eigentum der Marktgemeinde Hallstatt, 51 Prozent gehören der ÖBf Beteiligungs AG), errichtete von November 2012 bis August 2013 das Kleinwasserkraftwerk Hallstatt. Das Projekt wurde für den IMPULS Gemeindeinnovationspreis in der Kategorie "Klima und Umwelt" eingereicht.

Hallstatt hat, was die Gemeindeeinnahmen betrifft, keine guten Voraussetzungen. Die Gemeinde verfügt über wenig bebauten Grund und Boden (daher wenig Grundsteuer) und hat nur wenige kommunalsteuerpflichtige Betriebe. Diese Situation sowie das Eintreten für erneuerbare Energie führten zur Überlegung, ein Kleinwasserkraftwerk zu errichten.



Die Vorplanung, die Projektausarbeitung und die Behördenverfahren (Wasserrechts-, Naturschutz und Elektrotechnikverhandlung) erfolgten unter äußerster Diskretion und Zurückhaltung. Man befürchtete, dass bei vorzeitiger Veröffentlichung Vorbehalte von Außenstehenden und Druck auf die Sachverständigen das Projekt zu Fall bringen könnten. Man verhinderte, dass Informationen an die Öffentlichkeit gelangen, bevor rechtsgültige Bescheide vorlagen. Wichtig war der Gemeinde zuerst die Behörden in der notwendigen Ruhe und Sachlichkeit prüfen zu lassen ob das Projekt in der eingereichten Form realisierbar ist.

Folgende Ziele wurden festgelegt


  • Rücksicht auf den Naturraum: Die Bauarbeiten durften nur in einer schonenden Bauweise, unter größtmöglicher Rücksicht auf den Naturraum und mit einer begleitenden ökologischen Bauaufsicht geschehen.

  • Verbesserungs- und Renaturierungsmaßnahmen: Im Bereich des „Spraterbaches“ (Entfernung des Betongerinnes - freier Bachverlauf) und des Forsthauses (Entfernung Turbinenanlage Klausalm)

  • Wahrung des Landschaftsbildes, keine sichtbaren Veränderungen

  • Architektonische Gestaltung des Kraftwerkhauses

  • Energetische Unabhängigkeit von Hallstatt und der Welterberegion durch erneuerbare Energie

  • Sichere und langfristige Einnahmequelle für Hallstatt (ein Teil der Wertschöpfung muss im Ort bleiben)






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Erwartungen übertroffen



Das Kraftwerk weist eine Leistung von 4,1 MW auf und produziert jährlich ca. 20 Millionen Kilowattstunden Strom. Das entspricht dem jährlichen Stromverbrauch von rund 4.470 Haushalten was wiederum der Einwohnerzahl der Welterberegion „Hallstatt Dachstein Salzkammergut“ (Bad Goisern, Gosau, Obertraun und Hallstatt) entspricht. Nach dem ersten vollen Betriebsjahr 2014 zeigte sich, dass die Jahresstromproduktion die Erwartungen sogar noch übertraf.