Christian Koch mit Moderatorin Martina Klementin.
Christian Koch mit Moderatorin Martina Klementin.
© Jürg Christandl

Platzlgespräch am Gemeindetag

Mehr als Kredit: Wie Banken Gemeinden durch schwere Zeiten begleiten

Christian Koch, Abteilungsleiter Öffentliche Finanzierungen bei der HYPO-NOE, betonte beim Gemeindetag die Bedeutung von Vertrauen, Innovation und langfristiger Zusammenarbeit – und zeigte, wie Banken Gemeinden in Zeiten knapper Budgets stärken können.

Im vorletzten Platzlgespräch des Gemeindetages 2025 auf der Kommunalmesse sprach Christian Koch, Vertreter der HYPO NOE, über die Rolle der Bank als verlässlicher Partner der Gemeinden – gerade in Zeiten, in denen die finanziellen Herausforderungen wachsen. 

„Ohne Geld keine Musik“, brachte Koch die Situation pointiert auf den Punkt. Doch die Bank wolle mehr sein als nur Kreditgeberin: Sie verstehe sich als Begleiterin, Beraterin und Unterstützerin.

Langjährige Erfahrung und enge Zusammenarbeit

Die HYPO NOE arbeitet seit über 130 Jahren mit Gemeinden zusammen – und hat schon alle Finanzzyklen erlebt, von der Finanzkrise bis zur HETA-Affäre. Koch betonte, wie wichtig persönliche Gespräche und Vertrauen sind: Relationship Banking sei kein Schlagwort, sondern gelebte Praxis. Gemeinden könnten sich bei der HYPO darauf verlassen, dass man in schwierigen Phasen gemeinsam Lösungen sucht – etwa durch Stundungen, Laufzeitverlängerungen oder neue Finanzierungsmodelle.

Digitalisierung als Chance für Gemeinden

Ein Schwerpunkt des Gesprächs lag auf der Digitalisierung und Prozessvereinfachung. Koch stellte das Tool „MyBusiness“ vor, das Gemeinden ermöglicht, Finanzdaten digital abzurufen und direkt in ihre Buchhaltungssysteme einzuspielen. Damit würden Verwaltungsaufwand und manuelle Tätigkeiten deutlich reduziert.

Zusätzlich bietet die HYPO NOE kostenlose Ausschreibungsformulare und arbeitet an KI-gestützten Anwendungen für Routinearbeiten – etwa für Protokollierungen. „Die KI soll unterstützen, nicht diktieren“, so Koch. Ziel sei, Zeit zu sparen, damit sich Gemeinden wieder auf Inhalte konzentrieren können.

Beratung, Bildung und Nachhaltigkeit

Neben Finanzierungen unterstützt die Bank Kommunen auch durch Wissensvermittlung – etwa durch Kooperationen mit der Donau-Universität Krems. Wissenstransfer sei Teil der unternehmerischen Verantwortung, betonte Koch.
Auch nachhaltige Projekte – von Energievorhaben bis leistbarem Wohnen – würden gezielt begleitet. Hier setze die Bank auf Fixzinsmodelle und langfristige Planung, um Gemeinden vor Zinsschocks wie in den vergangenen Jahren zu schützen.

Gemeinsam durch schwierige Zeiten

Koch sprach offen über die angespannte Finanzlage vieler Gemeinden, mahnte aber zu Zuversicht: „Es passiert so viel Gutes, nur wird es zu selten gezeigt.“ Die Bank wolle auch in Zukunft auf Augenhöhe mit den Gemeinden zusammenarbeiten – gerade in herausfordernden Jahren.

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