LAbg. Roman Kainrath, Bernhard Scharf (BOKU), Andreas Baumgarten (AGES), Gundula Prokop (Umweltbundesamt), Claudia Winkovitsch (LWK Burgenland), Gernot Bodner (BOKU) und Landeshauptmann-Stellvertreterin Anja Haider-Wallner.
LAbg. Roman Kainrath, Bernhard Scharf (BOKU), Andreas Baumgarten (AGES), Gundula Prokop (Umweltbundesamt), Claudia Winkovitsch (LWK Burgenland), Gernot Bodner (BOKU) und Landeshauptmann-Stellvertreterin Anja Haider-Wallner.
© Landesmedienservice Burgenland

Kräfte bündeln, um Boden gesund zu halten und klimafit zu machen

6. November 2025
Das erste Burgenländische Bodensymposium widmete sich der Frage, wie Böden im Spannungsfeld zwischen Landwirtschaft, Klimawandel und Raumplanung nachhaltig geschützt und genutzt werden können. Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Praxis und Verwaltung diskutierten in Raiding aktuelle Forschungsergebnisse, Best-Practice-Beispiele und neue Ansätze für einen zukunftsfähigen Umgang mit der Ressource Boden.

Das Burgenland ist besonders stark von den Folgen des Klimawandels betroffen: Längere Dürreperioden und zunehmende Starkregenereignisse gefährden die Fruchtbarkeit der Böden. Gleichzeitig prägen immer mehr versiegelte Flächen das Ortsbild vieler Gemeinden – mit weitreichenden Folgen für Klima, Biodiversität und Lebensqualität.

„Die Idee zum Bodensymposium entstand aus zahlreichen Gesprächen mit Landwirtinnen und Landwirten, Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern sowie engagierten Menschen im ganzen Land. Überall wurde deutlich: Boden ist eine unserer wertvollsten Ressourcen, Bodenschutz betrifft uns alle unmittelbar. Es ist mir ein besonderes Anliegen, dieses Thema ganz oben auf die politische Agenda zu setzen“, sagte Landeshauptmann-Stellvertreterin Anja Haider-Wallner.

Bodenschutzoffensive im „Zukunftsplan Burgenland 2030“

Der „Zukunftsplan Burgenland 2030”, das ambitionierte Arbeitsprogramm der Landesregierung, verankert eine umfassende Bodenschutzoffensive als zentrale Maßnahme für Klimawandelanpassung und nachhaltige Entwicklung. Geplant sind unter anderem ein aktives Leerstandsmanagement für ungenutzte oder untergenutzte Flächen sowie die Einrichtung eines Lenkungsausschusses für Landwirtschaft und Nachhaltigkeit.

Fachvorträge und Diskussionsrunde

Im Rahmen des Bodensymposiums gaben Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Beratung und Praxis Impulse zu den zentralen Themen Boden, Landwirtschaft, Klimawandel und nachhaltiges Flächenmanagement:

  • Andreas Baumgarten (Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit): „Die Bedeutung gesunder Böden für uns und unsere Umwelt.”
  • Claudia Winkovitsch (Landwirtschaftskammer Burgenland): „Herausforderungen der Landwirtschaft im Hinblick auf die Bodengesundheit.”
  • Gernot Bodner (Universität für Bodenkultur Wien): „Projekt Bodenpioniere – Klimawandel, Resilienz, Böden“
  • Bernhard Scharf (Universität für Bodenkultur Wien): „Entsiegelung – Wo, wie und warum?“
  • Gundula Prokop (Umweltbundesamt): „Flächeninanspruchnahme reduzieren - erfolgreiche Beispiele”
  • Marcus Keding (Forschung Burgenland): „Vorstellung Forschung Burgenland & Vision Forschungscenter”
  • Martin Grassberger: „Wir sind Boden – Über den gesundheitlichen Wert fruchtbarer Böden“

In einem World-Café-Format erarbeiteten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gemeinsame Ideen für zukünftige Forschungs- und Praxisprojekte im Burgenland. Diese sollen in die weitere Arbeit der Landesregierung einfließen. Den feierlichen Schlusspunkt des Symposiums bildete die Unterzeichnung des Bodenbündnis Burgenland durch alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer.

Entsiegelungswettbewerb für Gemeinden

Bereits im September startete mit „Baba, Beton!” der erste Entsiegelungswettbewerb für alle 171 burgenländische Gemeinden. Das von einer Experten-Jury gekürte Siegerprojekt wird mit bis zu 100.000 Euro durch das Land gefördert und 2026 realisiert. Noch bis 30. November können Projekte eingereicht werden.

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